Merry Meet

 

Die Herbst Tag- und Nachtgleiche – auch als «Mabon» bezeichnet – ist ein Fest im Jahreskreis, dass bei unseren Vorfahren in dieser Form weniger Raum einnahm als dies heute dank Wicca und anderer naturspiritueller Traditionen der Fall ist.

Natürlich zelebrierte man den Erntedank und generell Dankbarkeit gegenüber der Erde und der Nahrung, die sie uns Jahr für Jahr bereit stellt, aber dies wurde nicht akribisch auf dieses Datum gelegt und war durchaus von anderen Faktoren abhängig.

Und während wir heutzutage den astronomischen Herbstbeginn auf dieses Datum legen (meist zwischen 21. und 24. September, heuer am 22.9.), war früher im Bewusstsein der Menschen bereits die dunkle Jahreszeit drauf und dran mehr Schwung aufzunehmen, denn man teilte das Jahr in zwei Hälften (Licht/Dunkel) und nicht vier, so wie wir es heute gewohnt sind.

Dass die Herbsttage gegenwärtig so lange schön und trocken sind, «verdanken» wir schliesslich mit der Klimaerwärmung und ihrer Folgen. Das ist zwar sehr schön für unser Gemüt und unseren Vitamin D Haushalt; die Trockenheit, die damit verbunden ist, macht jedoch zunehmend der Landwirtschaft zu schaffen und wegen immer öfter ausgesprochener Feuerverbote muss auch während unserer Rituale immer mehr umgedacht werden.

Auch wenn Dankbarkeit eigentlich immer ein Teil unseres Alltags sein sollte, so wird diese an Mabon besonders gewichtet. Wenn ihr direkt am 22. zelebriert, so lässt sich diese Dankbarkeit mit der Balance zwischen Licht und Dunkel (Tag und Nacht noch einmal im Gleichgewicht) verknüpfen und in den Mittelpunkt stellen.

Bild gestiftet von JCLuis Photography

Gleichgewicht ist etwas sehr wertvolles und das innere Gleichgewicht zu pflegen ist besonders heute sehr wichtig und eine Voraussetzung dafür, dass wir bei uns selbst bleiben und nicht den vielen Stimmen, Meinungen und Manipulationen zu viel Raum geben, die in dieser polarisierenden Zeit so sehr zugenommen haben.

Auch das Gleichgewicht und die Kommunikation zwischen Herz und Verstand zu stärken, bekommt im «Informationszeitalter» besonders viel Wert. Denn Hex weiss: beide sind wichtig und auch wenn der «Verstand» in der spirituellen Szene oft als Feindbild propagiert wird der uns “die Wunder verwehrt”, so hat er eine wichtige Funktion und sollte gepflegt werden.

Der Raum zwischen Herz und Verstand ist genauso lebendig und farbenfroh wie der Raum zwischen schwarz und weiss graustufen aufweist. Und nicht einmal diese Pole selbst sind so einfach zu definieren, denn wer schwarz mit «schlecht» und weiss mit «gut» in Verbindung bringt, der sollte sich sowieso mit dem Begriff «Spiritualität» und «Ganzheitlichkeit» etwas besser und umfassender auseinandersetzen. Vom rassistischen Unterton dieser veralteten Sichtweise ganz zu schweigen.

Wer das innere Gleichgewicht pflegen möchte und dabei Hilfe braucht, der findet im Pflanzenreich zahlreiche Helfer: Passionsblume, Baldrian, Orangenblüte, Rose, Melisse und Co. helfen unter anderem als Tee oder Pflanzenauszug bei der Wiederherstellung inneren Gleichgewichtes, Weihrauch/Olibanum, Myrrhe, Sandelholz, Eisenkraut, Bernstein, Mastix oder auch Angelikawurzel und Mädesüss unterstützen geräuchert Momente des Friedens und der Reflektion, bringen auch wieder Licht in die Seele.

Spaziergänge und Aufenthalte in der Natur (mit der Aufmerksamkeit in der Landschaft und nicht auf dem Bildschirm) nähren Körper, Geist und Seele und verbinden uns mit dem Leben an sich, erweitern gar Wahrnehmung und Bewusstsein.

Und sie lassen uns auch wieder dankbar die Wunder der Natur und des Lebens realisieren, einer Natur die in Licht und Schatten einfach so vollkommen ist, so wir sie lassen und pflegen, sie unterstützen und ihr nicht schaden.

2020 rüttelt viele Menschen durch und auf. Auch uns. Sicherheiten brechen weg, polarisierende Meinungen überschütten uns mit Sichtweisen, die auf allen Seiten das Beste und das Schlechteste zum Vorschein bringen können, wenn man nicht aufpasst. Und das Streiten und «recht haben wollen» verhindert, dass ein Dialog in Gang kommt und man gemeinsam anpackt, um eine kollektive Heilung zu ermöglichen und die Probleme unserer Zeit zu lösen.

Zeiten der Veränderung bringen immer Spannung mit sich. Ihr Ausgang ungewiss und mit abhängig von unserem inneren Gleichgewicht und unserer Fähigkeit aufeinander zuzugehen. Dankbarkeit für das was ist verhindert, dass unsere Wahrnehmung nur mehr von schwarzweiss eingenommen wird und Herz und Verstand auseinandertreibt.

Dieses Gleichgewicht erfordert ein wenig Disziplin, Reflektion, Achtsamkeit und wenn Dankbarkeit regelmässig zelebriert wird, dann richtet unser Geist sich auch in harten Zeiten wieder zunehmend auf die schönen Dinge, auch in einer herausfordernden Welt/Gesellschaft.

Mitgefühl auch mit sich selbst ist dabei wichtig, denn wir sind Menschen und als solche gehören Ecken, Kanten, Fallstricke, ja sogar Fehler zu unserem Erfahrungsweg. Und für eine Veränderung ist es niemals zu spät. Mitgefühl kostet auch keine Energie, im Gegenteil zu Mitleid.

Also danken wir an diesem Mabon und darüber hinaus all den guten Dingen, von denen wir hierzulande ja wirklich noch genug haben. Segnen wir unsere Speisen, das Wasser, die Luft, die Sonne, die Erde, die Wesen die auf ihr Leben und tun wir das bewusst in einem Ritual, dass auch ganz klein sein kann. Denn wichtig ist vor allem, dass unsere Gefühle, Worte und Taten für sich sprechen. Auch über Mabon hinaus. Sonst wird das Fest im Jahreskreis nur ein “Feel Good” Anlass und nicht ein Eckpfeiler der notwendigen Veränderung.

Einen Dankes oder Liebesbrief ans Universum zu schreiben. Einmal so ganz ohne damit verbundene Bitte, sondern einfach als Dank, wäre eine gute Möglichkeit. Diesen dann den Feuer zu übergeben und somit unsere Botschaft symbolisch in die Anderswelt zu senden, wäre noch ein wenig mehr. Ein bisschen Räucherwerk ins Feuer zu geben damit dessen Kraft den Rauch besonders heilig macht, ist ebenso eine schöne Sache und gleichzeitig ein Geschenk an die Götter und Geister.

Pragmatisch ein wenig Futter für die Tiere an die Natur zu übergeben, damit sich diese daran laben, oder eine Umweltorganisation, hinter der man stehen kann zu unterstützen, wäre in dieser Zeit ebenso ein Opfer das Sinn macht und zeitgemäss. Denn Hexe sein ist nicht an eine Zeit und ihre Klischees und Rituale gebunden, sondern lebendig in der Gegenwart und der Zeit in der man praktiziert.

Da es derzeit auch viele Menschen gibt, denen es – oft auch «dank» unserer ach so zivilisiert geglaubten westlichen Konsumgesellschaft und Politik – viel weniger gut geht als uns, wäre Unterstützung jener die da helfen ebenso sehr wertvoll anstatt das Herz vor dieser Herausforderung zu verschliessen oder mit dem Verstand nach Ausreden zu suchen, warum «uns» das nicht betrifft und warum uns das nichts angeht.

Viele kleine Tropfen ergeben einen Ozean. Und ein gesunder Ozean birgt Leben und Heilung in und aus seinen Tiefen.

Wir sind übrigens sehr dankbar, dass wir im September still unseren 19. Geburtstag feiern durften (der 20. im Jahr 2021 wird dann sicher weniger still werden), und das verbinden wir mit einem Dank an Euch, die ihr uns auch in diesen strengen Zeiten bislang mit Eurer Treue segnet.

Vielen lieben Dank (weil man es nicht oft genug erwähnen kann)

Das bringt uns zum abschliessenden Thema für diesen Mabon-Brief, nämlich dem neuen Jahrgang in der Hexenschule «Crafting», die auch 2021 wieder ab Februar in eine neue Runde startet.

Crafting stellt bereits seit 2003 ein fixes Standbein unseres Konzeptes dar und bereichert Jahr für Jahr das Leben so mancher Menschen, die sich zu einer Teilnahme entschliessen. Einige entdeckten sogar gewisse Themen wie die Runen und vertieften diese, um sie nun in ihre eigene Arbeit integrieren.

Auch wenn 2020 wegen der Pandemie etwas Flexibilität bei der Durchführung verlangt war, so haben wir es geschafft (mit Zoom und anderen Spielereien) ohne Unterbruch am Kursprogramm festzuhalten und dabei dennoch Freude zu haben (Live-Kursabende sind uns jedoch weiterhin um Welten lieber, denn die Abende im Kreis sind wesentlich nährender und persönlicher als die virtuellen Treffen).

 

Und natürlich halten wir die Schutzkonzepte ein während der Durchführung, solange es sie braucht. Lachen und Freude liessen und lassen wir uns auch von der Maske nicht nehmen.

Dieses Jahr haben wir erstmals sowohl unseren Mittwochs-, als auch unseren Freitagskurs bereits zur Anmeldung freigegeben (normalerweise schalten wir den zweiten Kurs erst auf, wenn einer ausgebucht ist). Dies auch deshalb, dass man diesmal gleich wählen kann und nicht darauf hoffen muss, dass ein Kurs voll wird damit der individuell geeignetere Wochentag dann vielleicht auch noch kommt und man sich anmelden kann.

Ausserdem bieten wir erstmals einen Vorteil für FrühbucherInnen der ursprünglich bis 15. Oktober geplant war, den wir nun aber bis 31. Oktober aufschalten. Denn Samhain/Halloween und somit der offizielle, heidnische Winterbeginn sind einfach ein cooleres Datum *lach*. Ab dann geht der Buchungspreis wieder auf den Gewohnten zurück.

Wer bis 31.10. bucht (Buchungen sind verbindlich) erhält nicht nur einen Rabatt auf den Jahresbeitrag, sondern auch ein schönes Tarot-Deck zu Kursbeginn (oder Runen für jene die kein weiteres Tarot-Deck in ihrer Sammlung mögen). Generell gibt es bei begleichen des Kursjahres im Voraus bereits einen Vorteil gegenüber der ebenso möglichen Quartalszahlung. Das halten wir aber schon seit Jahren so. Und auch monatliche Ratenzahlungen sind nach spezieller Vereinbarung möglich (was wir für einmal explizit erwähnen wollen).

Infos und die Möglichkeit zu buchen, findet Ihr auf unserer Homepage (hier klicken). Dort findet ihr ein paar Infos und rechts davon die Links zur Mittwochs oder Freitagsgruppe, wo es noch mehr Infos gibt. Drei zukünftige CrafterInnen gibt es bereits, denen wir jetzt schon für das Vertrauen danken.

Das war unser Brief zu Mabon und wir hoffen, er inspiriert Euch ein bisschen zu eigenen kreativen Momenten, mit denen ihr rituell oder im Geiste der Dankbarkeit die Zeit heiligt. Und wenn man gerade eine Krise durchläuft, in der nichts möglich scheint und die Dankbarkeit emotional etwas herausfordernd scheint, dann einfach an jene Dinge denken, die wir als so selbstverständlich betrachten, und die das Leben heute gleichwohl viel angenehmer machen.

Warmwasser, sauberes Wasser an sich, WC-Papier, ein Dach über dem Kopf, liebe Freunde und Verwandte, Kaffee, Tee, saubere Luft. Sich selbst dafür danken, dass man an einem depressiven Tag gleichwohl die Kraft fand sich aufzuraffen (nur um ein paar Beispiele zu nennen): es gibt so viele Kleinigkeiten, die für andere gaaaanz gross wären und die man gar nicht mehr wahrnimmt und Euch fallen sicher noch viel mehr Dinge ein, wenn ihr in Euch geht.

 

May you be happy
May you be safe
May you be healthy
May you live in peace

 

Danke, dass es Euch gibt

 

Blessed Be

 

 

 

 

 

 

 

 

PS: auch wir sind nicht perfekt und das betrifft sowohl unsere Wahrnehmung als auch unsere Rechtschreibung *lach*. Und niemals würden wir uns einbilden die Wahrheit für uns gepachtet zu haben. Aber wenn unser Brief nur ein bisschen zum nachdenken anregt, egal ob man dem Inhalt zustimmt oder nicht, dann hat er doch in jedem Fall etwas Gutes. Und wenn das Lesen Freude bereitet hat, dann ist das eine schöne Sache für die wir dankbar sind. Wenn der Beitrag bei Gefallen geteilt wird, machen wir Freudensprünge 🙂

Blessed Mabon und viel viel Gesundheit und Lebensfreude