Das Pentagramm
Der gute alte Stern mit seinen 5 Zacken. So eine eindeutige Geschichte und dennoch so umstritten. Als Satanist wird man vielerorts gebrandmarkt wenn man dieses wunderbare Symbol um seinen Hals trägt, als Schwarzmagier oder Meister dunkler Künste. Schon wahr: Satanisten tragen das Pentagramm mit Vorliebe verkehrt herum. Die zwei Zacken nach oben erinnern ja so eindeutig an ihren Herrn und Meister.
Nun die Wahrheit liegt wohl in diesem Fall im Auge des Betrachters, denn wie man das Pentagramm auch dreht, so richtig schlecht ist es eigentlich in keiner Weise. Im Gegenteil, es gibt alte Kirchen die das angeblich so verkehrte Pentagramm zum Schutz in ihren Mauern oder Dächern verbergen. Satanstempel? Mitnichten. Die Verwendung des umgedrehten Sterns als Symbol für das Dunkle wurde erst im 19.Jahrhundert populär, vorher galt das Pentagramm immer als Symbol der Ganzheit und der Harmonie.
Der Stern der Venus. Im Apfel fanden es bereits die Sumerer und heiligten es ihrer Göttin Kore. Und nahezu jede Kultur die den Apfel als heilige Frucht kannte, wusste auch um den verborgenen Fünfzack in seiner Mitte. Ich will hier nicht geschichtlich ins Detail gehen aber lasst mich eines ein für alle mal feststellen: Das Pentagramm ist ein heiliges Zeichen egal wie man es dreht. Heute interpretieren wir es zumeist als Zeichen der Elemente: Erde, Feuer, Wasser, Luft und Geist. Moderne Magier unterscheiden zwar zwischen „Spitze oben“ und „Spitze unten“, dies aber nicht im Sinn von „Gut“ und „Schlecht“. Man sagt einfach vielerorts das die Spitze, wenn sie denn nach oben zeigt bedeutet, dass der Geist über den Dingen steht und man die Aufmerksamkeit Richtung Äther richtet und dass das umgekehrte Pentagramm die Dinge aus der Anderswelt zur Manifestation bringt mit Ausrichtung auf die Materie. Ich kann mit dieser Deutung leben. Selbstverständlich kann man nicht leugnen, dass das umgekehrte Penti, wie wir Hexen es liebevoll nennen, an zwei Hörner erinnert. Diese Symbolik wiederum korrespondiert doch liebevoll mit den gehörnten Göttern im Hexentum (Pan, Cernunnos, Herne, Frey (in der modernen Darstellung, usw…). Und diese Vegetationsgötter, die unterem für Fruchtbarkeit, Freude, Wohlstand und Lustbarkeiten zuständig sind kann man ja wirklich nicht als böse bezeichnen, auch wenn ihre Optik Vorbild für das christliche Teufelsbild darstellte. Es gibt neu Pentagramme die im aufrechten ein umgekehrtes eingebettet haben. Ist doch eine wunderbare hexische Alternative zum Yin Yang. Ein Symbol für die Ganzheit der Dinge. Licht und Dunkel, das Wechselspiel des Kosmos und seine Präsenz. Wer immer noch nicht überzeugt ist, der soll ein wenig auf eigene Faust nachforschen. Und Hardliner, die sich gar nichts sagen lassen werden gebeten nächstes Jahr alle Weihnachtssterne zu entfernen. Man sieht nämlich selten mehr Pentagramme als zur Weihnachtszeit.
Und selbst Pfarrern scheint es dann egal zu sein wie sie hängen: Spitze oben oder unten, egal. Hauptsache es sieht gut aus. Gestehen wir diesem mächtigen alten Zeichen seinen Ursprung zu und halten es in Ehren als Zeichen des Schutzes, der Harmonie und der Ganzheit. Es ist eines der schönsten und kraftvollsten Symbole unserer Geschichte und das soll es auch bleiben. Wenn übrigens ein Kreis die Spitzen miteinander verbindet spricht man von einem „Pentakel“. Dieser Kreis stellt dann die Verbindung zwischen den Elementen her, symbolisiert den ewigen Kreislauf und das Gleichgewicht das Mensch herstellen sollte. In der Balance und im Fluss liegt die unendliche Kraft des Lebens und der Weisheit. Und im Pentagramm/Pentakel ist all dieses vereint.