Die Göttin

Die Göttin. Das gebärende Prinzip des Lebens. Die Natur im Werden und Vergehen. Kreativität und Diversität in allen Aspekten. Kosmos im Innen und Aussen.

Viele Namen kennt man für die weiblichen Aspekte des Universums. In zahlreichen Archetypen und Ausdrucksweisen zeigt und lebt sie sich in uns. In jeder Form ein Individuum mit eigenen Charaktereigenschaften, eigenem Mythos und vielen Gesichtern. Sie ist Gaia – die Erdenmutter, Isis – die ägyptische Göttin des Himmels, Freya – nordische Zauberin und Schamanin, Hekate – die dunkle Göttin der Wegkreuzungen, Tara – die buddhistische Schöpfungsgöttin, Ix Chel – Mondgöttin der Mayas, Cerridwen – keltische Göttin von Tod und Wiedergeburt, ….. Alle ihre Namen aufzulisten würde den Rahmen sprengen und so begnüge ich mich mit diesem Bruchteil, doch steht es jedem frei sich in IHRE Welt zu begeben oder einfach über die Beschäftigung mit IHR via Mythen in die Geschichte der Menschheit einzutauchen, Parallelen zu finden und zu vergleichen oder via Meditation mit IHR in Kontakt zu treten. Sich geborgen in ihrem Schoss zu erfahren.

Vielleicht sagt Deine Intuition Dir, zu welcher Göttin bzw. welchen Göttinnen Du Dich besonders hingezogen fühlst?

Als Spiegelbild des Universums ist sie auch die Sternengöttin, die kosmische Göttin. Jene dunkle Mutter deren Haar Du in den Sternen am nächtlichen Himmel betrachten kannst. Die Gebärerin des Lichtes aus deren Schoss ganze Universen entstehen, und die sie auch wieder verschlingt wenn ihre Zeit gekommen ist.

Sie ist Isis – zu der ich persönlich mich schon seit meiner Kindheit hingezogen fühle. Deren Liebe und Fürsorge mich begleiten und trösten in schweren Zeiten, die aber auch in freudvollen Momenten bei mir ist und meine Euphorie teilt.

Eine für mich besonders wichtige Göttin die mich eine weite Strecke auf meinem Weg begleitete: Freya – die Göttin der Vanen und Asen die im nordisch/germanischen Pantheon die Göttin der Liebe, der Sexualität aber auch der Magie und weiblichen Mysterien darstellt. Nicht zu vergessen ihr wilder Aspekt als Valkyrie. Sie meldete sich zusammen mit einigen anderen Göttern dieses Kulturkreises, nachdem ich mit meinem Coven ein Ahnenritual an Samhain abhielt. Aber das ist eine längere Geschichte die ihren bisherigen Höhepunkt in einer Weihe/Dedication an Yule 2003 fand. Am Fusse des Pilatus in atemberaubendem Nachtambiente festigte ich meine Bande mit dieser grossen und wundervollen Göttin und die darauf folgenden Lebenslektionen halten bis heute an und lehren mich immer wieder etwas mehr. Freya heisst übrigens übersetzt soviel wie „Lady“ und unser Wort “Freiheit” kommt nicht von ungefähr.

SIE das ist in Wicca ebenso die dreifache Göttin. Die Maid, der kindlich unschuldige, aber ganz schön freche Aspekt der auch mal neckt und Streiche spielt. Dann die Mutter in ihrer vollen Blüte, mit dem Aspekt der Fruchtbarkeit und Reife und zu guter Letzt die weise Alte, jener Aspekt der den Kreislauf schliesst und das Leben wieder zu sich holt um es zu transformieren und dann wiederzugebären. Die das ganze Wissen um das Leben und den Tod in sich trägt. Der Mond symbolisiert mit seinen Phasen dieses ewige Gesetz und deshalb hat er für Hexen eine ganz besondere Bedeutung, steht im Wicca-Kult für SIE und wird stellvertretend in Rituale mit einbezogen.

Egal welcher Kontinent und welche Kultur: SIE ist überall. Sie ist der unendliche Kosmos und das kleinste Atom. Der Boden auf dem wir gehen, das Land das wir bebauen und der Körper den Mensch unachtsam schändet, vergiftet und disrespektiert. Und da wir Teil von ihr sind dürfen wir uns nicht darüber wundern, das uns das gleiche passiert. Nicht mal sonderlich spirituell diese Erkenntnis, sondern eine Tatsache die jedem vernünftigen Menschen einleuchten sollte.

Wenn wir sie heilen, werden auch wir wieder heil und sehen in eine gesündere Zukunft. Deshalb ist das Heilen für Hexen auch so wichtig, denn wenn der Mensch heilt und dies weitergibt, entsteht eine Kettenreaktion die vielleicht einmal die Welt verändern könnte. Ein Traum zwar – vor allem in Zeiten wie diesen – aber irgendwo muss man ja beginnen und Träume waren schon oft der erste Schritt zur Veränderung. Nur zu jammern das alles sowieso sinnlos ist und phlegmatisch alles hinzunehmen oder destruktiv alles zu verdammen, trägt im Gegenzug nicht gerade viel zu einer besseren Welt bei. Bei sich selbst anzufangen – und wenn erst mal nur im Kleinen – ist ein erster und wichtiger Schritt. Doch diesen kann einem niemand abnehmen.