Merry Meet
Traditionell begehen wir jedes Jahr an Samhain unsere «Reise in die Unterwelt». Eine Unterwelt in welcher der oder die «Weise Alte» in ihrer Liebe das Orakel für jene zieht, die den symbolischen Pfad auf sich nehmen. Wobei Orakel nicht ganz zutrifft, denn die Karte (der grossen Arkana des Tarot) sowie die Rune (des älteren Futhark) soll hier keine Vorhersage bieten, sondern sowohl Karte als auch Rune sind Wegweiser für das neue Hexenjahr, Aspekte mit denen man sich auseinandersetzen sollte um weiter zu wachsen bzw. auf Herausforderungen bedachter zu reagieren. Man könnte auch «Kraftkarte» bzw. «Kraftrune» für das neue Jahr zu dieser Ziehung sagen.
Gleichzeitig darf jede/r Beteiligte bei dieser Ziehung in einem Kessel jene Dinge symbolisch verbrennen und transformieren, die sie/er während des vergangenen Jahres als nicht konstruktiv für die weitere Reise erkannt hat, oder generell loslassen möchte. Wobei «Loslassen» in unserer Tradition nicht bedeutet, dass man das Thema dann los ist, denn schliesslich ist alles das wir erleben Teil unserer Lebenserfahrung und somit von uns, sondern das man lernt es zu akzeptieren und aus dieser Akzeptanz heraus konstruktive Kräfte frei werden die durch das Festhängen am Thema blockiert waren.
Da wir das Ritual für gewöhnlich im Freien und nachts zelebrieren, sorgt dies für mystische Atmosphäre und eine Geborgenheit im Schosse der Dunkelheit.
Wir schaffen dazu zwei Kreise, die durch einen Pfad verbunden sind.
Während der Grossteil des Rituals im Hauptkreis abgehalten wird, betreten wir am Höhepunkt des Anlasses einzeln das Tor zum kleineren «Sattelitenkreis» in welchem der oder die Weise Alte vor einem kleinen Tisch Platz genommen hat, den suchenden Menschen begrüsst und das Orakel zieht, weisen Rat gibt, den Kessel der Transformation mit den aufgeschriebenen Themen segnet und die Notizen dem Feuer übergibt, damit der Rauch das Begehr zu den Göttern trägt.
Dank der Corona-Situation erleben wir 2020 jedoch für uns ungewohnte Aspekte der Unterwelt. Der Lockdown führte dazu, dass bereits Beltane zum «Solitary» Ritual wurde und auch auf Samhain haben die Vorsichtsmassnahmen ihre Auswirkungen. So wurden global nahezu alle Feste abgesagt bzw. treffen sich vor allem in den USA viele Zirkel und Gruppen online und zelebrieren via Zoom, Google Meet und Co.
Nicht wirklich ein Ersatz, aber immerhin vermittelt diese Möglichkeit ein Gemeinschafts-Gefühl für jene die noch mehr isoliert sind, als wir hierzulande.
Dass dieses Jahr das «offizielle/kommerzielle» Samhain-Datum von der vollen Mondin begleitet wird ist bereits speziell. Dass es ein «Blauer Mond», also ein zweiter Vollmond innerhalb eines Monats ist, macht die Sache noch spannender und diese Kombination wird sicher für eine interessante Energetik sorgen.
Traditionell jedoch bringt man Samhain eher mit dem Leermond in Verbindung und tatsächlich finden viele Rituale denn auch erst etwas später unter dessen Schirmherrschaft statt. Und nach astrologischen Gesichtspunkten werden auch einige das Datum am 6./7. November wählen, wenn die Sonne 15 Grad im Skorpion steht. Gleichwohl sollte man sich das «kollektive Vibrieren» im Netz am 31. Oktober nicht nehmen lassen aber dabei im Hinterkopf halten, dass dieses Fixdatum letztlich nicht auf «uralten Wurzeln» beruht.
Auch bedenken, dass der «blaue», volle Mond und die derzeitig aufgeheizte, kollektive Energie für besonders intensive Schwingungen sorgen können und ein gutes inneres Vorbereiten und Erden diesem «Energie-Tsunami» gut entgegenwirken und einen im Innen wie im Aussen schützen.
Die Schleier sind schon das ganze Jahr über dünner als gewohnt, was empfindliche Menschen durchaus spüren. Denn sowohl wir können leichter hinüber als auch die Begegnungen mit Wesen aus den anderen Realitäten stark zunehmen, wie nicht nur die Erfahrungen vieler Menschen im Laden bestätigen, sondern ebenso die Berichte von Menschen aus aller Welt die auf ihre Art die alten Pfade in einer modernen Welt beschreiten.
Das kann vor allem jene Menschen irritieren und verängstigen, die dies nicht gewohnt sind oder waren, die manche Begegnungen nicht einordnen können und – naturgegeben – oft mit Angst und Unsicherheit reagieren. Und Angst ist Resonanz, die wiederum zu bestätigenden Erfahrungen oder Interpretationen einer Begegnung führen kann.
Aber wenden wir uns doch ein paar Inspirationen für Samhain zu, denn auch wenn wir uns dieses Jahr nicht gemeinsam auf die Reise begeben, so lässt sich die «Reise in die Unterwelt» auch zu Hause oder allein gut umsetzen. Hier ein paar lockere und unverbindliche Ideen.
- Das Einrichten eines Ahnen-Altars
An oder um Samhain herum kannst Du einen Ahnenaltar einrichten. Ein kleiner Ort, der bis zur Wiedergeburt der Sonne Deine Vorfahren ehrt oder jene Menschen, die Dich auf Deinem Weg berührt haben und die Du als «Ahne» bezeichnest (musst nicht immer Blutsverwandtschaft sein). Stelle Bilder auf, lege Opfergaben nieder und webe Dekorationen, von denen Du weisst oder denkst, dass sie diese mögen. Deine geliebte Oma liebte Kölnischwasser? Dann versprühe ein bisschen des Duftes an diesem Kraftplatz. Dein Opa trank gerne Magenbitter? Stell ihm in dieser heiligen Zeit ein Gläschen vor sein Bild. Schenke diesem Ort der Ehrung und Erinnerung täglich ein wenig Deiner Aufmerksamkeit und Dankbarkeit. Ehre sie mit Deiner Freude und rufe Dir in Erinnerung, dass auch Du einmal Ahne sein wirst.
- Ein bewusster Spaziergang
Man braucht nicht immer grosse (oder kleine) Rituale zelebrieren, um die Zeit zu ehren. Oft sind die kleinen, aber beständigen Dinge wesentlich tiefgehender als ein grosses Ritual, das einen zwar kurz aus dem Alltag reisst, aber dessen Impakt im Alltag schnell wieder schwindet, weil man flott in seine Gewohnheiten zurückfällt.
Ein herbstlicher (oder winterlicher) Spaziergang, während dem Du achtsam die Vergänglichkeit in der Natur und die Schönheit der Jahreszeit auf Dich wirken lässt. Alte Menschen beobachtest und die Facetten des Alters in Deinem Bewusstsein wirken lässt. Das Laub, das den Boden bedeckt in seiner Farbpracht wahrnimmst und daran denkst, dass dieses dem Boden Nährstoffe bietet, die das Wachstum des nächsten Frühjahr vorbereiten. Ein Spaziergang auf dem Friedhof (Allerheiligen) um die Vergänglichkeit zu zelebrieren und jene die ins Sommerland zogen und die Du vermisst mit Deiner Erinnerung zu ehren oder Dir schlicht bewusst zu machen, dass auch das Abschied nehmen und der Tod dem Leben dienen. Eine Kerze anzünden, Nüsse und Früchte unterwegs zu hinterlassen mit Dankbarkeit und als Geschenk an die Tiere und Geister des Waldes, der Natur, etc.
- Die Götter und Geister der Zeit ehren
Bewusste Arbeit mit der Crone, der Weisen Alten, Göttinnen wie der Cailleach, Cerridwen, Hekate, Kali, u.a. die entweder generell für die Unterwelt und die Transformation stehen, oder die in ihrer Trinität diesen Aspekt mit verkörpern. Diese Göttinnen werden oft dämonisiert, da sie eben jene Facetten des Lebens verkörpern die unsere moderne, westliche Gesellschaft mit Leidenschaft verdrängt. Vergänglichkeit und Transformation, aber auch Lebenserfahrung und Weisheit. Diesen Kräften mit Liebe zu begegnen und nicht mit Angst, schafft eine andere Resonanz und Wahrnehmung des Lebens als die Verdrängung dieser Thematik, die letztlich jeden berühren wird, dem das Geschenk des Alters gegeben wird. Und im Kessel der Cerridwen brodelt das dynamische Leben und Potential eines Neubeginns.
- Ein Ritual (hier nur ein Beispiel)
Okay, dies ist eine abgespeckte, kurze Version unseres traditionellen Samhain-Anlasses. Bitte habe im Hinterkopf, dass dieses als Inspiration dient und jedes Ritual «göttlicher» wird, wenn Du es mit Deiner eigenen Kreativität bereicherst. Denn Kreativität und Schaffenskraft sind ein wichtiger Ausdruck Deiner eigenen Göttlichkeit in dieser Welt.
Du kannst dieses Ritual im Freien machen, was natürlich eine ganz andere Atmosphäre geben wird, doch auch Indoor wird es eine Qualität aufweisen, die nicht zu verachten ist. Und es lässt sich durchaus allein oder mit anderen zelebrieren. Unbedingt vorsichtig sein mit dem Feuer und den Kerzen (vor allem wenn man Haustiere hat)
Aufgrund der Corona-Situation und da viele Samhain-Anlässe dieses Jahr abgesagt wurden hier eine Indoor-Variante als Inspiration. Aber eben: Inspiration! Ob Du elektrische Kerzen verwendest, Raumspray (natürlich) statt Räucherwerk, Bilder statt Statuetten (im Tarot findet man viele Sujets, die zur Zeit passen), etc. bleibt Deinen Möglichkeiten und Deiner Kreativität überlassen. Hauptsache mit Herz und Liebe.
Theoretisch könntest Du auch eine visualisierte Reise unternehmen, aber ein physisch praktiziertes Ritual hat – so ist unsere Erfahrung – einfach mehr Impakt und schafft eine unvergleichliche Atmosphäre.
Wenn Du die Möglichkeit hast, bereite Dir zwei Räume vor. Einer repräsentiert die Alltagswirklichkeit und einer die Unterwelt. In diesem platziere, falls nicht schon vorhanden, einen kleinen Tisch auf dem Du die grosse Arkana des Tarot (oder ein Orakel Deiner Wahl) und/oder Runen (falls Du mit diesen arbeitest) vorbereitest. Dieser Raum wird nur von Kerzen beleuchtet (oder mit subtilen Leuchtmitteln) und den Tisch bereicherst Du zum Beispiel (und bitte vergiss nicht, es sind nur Inspirationen, letztlich ist wichtig, wie Du es Dir gestaltest und wie es sich richtig anfühlt oder zu Dir passt) mit einem Bild der Crone, einer Statuette, einer Kerze als Repräsentation, etc. Du kannst natürlich auch auf dem Boden alles ausrichten oder Deinen bereits vorhandenen Altar/Schrein nutzen. Falls Du etwas zum transformieren verbrennen möchtest, stell Deinen Kessel und/oder ein feuerfestes, sicheres Gefäss in den Raum (und auch hier noch einmal: mit Feuer und Kerzenlicht nur so arbeiten wie es für Dich sicher und stimmig ist und darauf verzichten, wenn dies nicht möglich ist, Sicherheitsbedenken rechtfertigt oder sich nicht gut anfühlt.
Reinige und Segne den Bereich (oder gleich die ganze Wohnung) in welchem Du Deinen kleinen Akt zelebrierst. Fokussiere Dich dabei auf Liebe und Dankbarkeit. Auch Du könntest Dich rituell vorher mit einem Bad, einer Dusche, einer Räucherung energetisch reinigen und vorbereiten.
Wenn es sich einrichten lässt, markiere den Weg vom einen in den anderen Raum mit Kerzen (Illuminations-Lichter eignen sich sehr gut dafür). Dies sorgt dann im Dunkel für eine besonders mystische, heilige Atmosphäre.
Wenn Du für das Ritual bereit bist und die Räume gesegnet hast erde und zentriere Dich, rufe im «Alltagsraum» die Elemente um Beistand und Schutz. In dieser Variante schaffen wir keinen Kreis, sondern sprechen den Segen/ein Gebet über uns und die Räumlichkeiten, in denen wir uns bewegen. Visualisiere die Qualität der jeweiligen Elemente in einer für Dich stimmigen Form, während Du Deine Worte an sie richtest. Verknüpfe dies mit Dankbarkeit. Sprich aus Deinem Herzen wie es für Dich passt oder arbeite mit Deinen eigenen, traditionellen Möglichkeiten, falls Du schon länger praktizierst. Mache Dir bewusst, dass die Elemente ein Teil von Dir sind. Atme bei der Luft tief durch, spüre die Wärme Deines Körpers beim Feuer, Dein Blut ist das Wasser und Dein manifestierter Körper die Erde. Bitte jedes Element darum, Dich während Deines Rituals zu beschützen und zu begleiten. Hier ein Beispiel:
Ich danke Euch Ihr Mächte der Luft für Euren Schutz und Euren Segen während dieses Rituals. Mögen die Geister der Winde Klarheit und Inspiration zu mir tragen und mich die richtigen Worte finden lassen, um dieses Ritual zu einem heiligen Akt der Liebe und Erkenntnis zu gestalten. Ich atme ein und nehme den Atem der Natur in mich auf. Und ich atme aus und schenke meinen Atem dem ewigen Grün und der Vegetation. Möge der Atem des Lebens dieses Ritual und mein Herz berühren und möge ich geschützt und behütet sein. In Liebe und ohne zu Schaden.
Wie gesagt: findet Eure eigenen Worte. Es ist nicht so wichtig, ob sie salbungsvoll klingen oder nicht, wichtiger ist die Dankbarkeit, die Ihr mitschwingen lässt und die Eure Herzen erfüllt. Hier noch ein paar Korrespondenzen, die Ihr einbeziehen oder als Inspirationsanker verwenden könnt, falls die Thematik völlig neu für Euch wäre. Auch hier gibt es gelegentlich, je nach Tradition, Abweichungen, aber letztendlich zählt Euer Herz und Eure Resonanz.
Luft, Osten: Inspiration, Kommunikation, Klarheit
Feuer, Süden: Leidenschaft, Schaffenskraft, Wärme, Lebenslust, Willenskraft, Transformation
Wasser, Westen: Gefühle, Liebe, Kreativität, Unterbewusstsein, Kollektives Bewusstsein
Erde, Norden: Lebenskraft, Gesundheit, Fülle, Nahrung, grosse Mutter
Wenn Ihr das Gebet an die Elemente gesprochen habt, dann ruft jene begleitenden Kräfte in den Raum mit den ihr vertraut seid und bittet sie um Schutz und Geleit durch das Ritual. Traditionell rufen wir natürlich Göttin und Gott in ihrem Samhain Aspekt. Zum Beispiel so:
Grosse Cerridwen, Hüterin des Kessels die Du machtvolle Magie webst und um die Mysterien von Leben, Tod und Wiedergeburt weiss. Göttin der Transformation und des Wandels. Deine Weisheit, Deine Liebe und Kraft erbitte ich mir als Begleitung durch diesen Anlass. In Dankbarkeit, denn in der Dunkelheit verbirgt sich der Segen der Heilung und in Deinem Kessel brodelt das pure Leben in all seiner Vielfalt und Unendlichkeit. So bitte ich Dich um Schutz und Segen während dieses Rituals. Hab Dank und sei gesegnet. Ohne zu schaden, so soll es sein.
Cernunnos, gehörnter Gott des Waldes, der Tiere und der Jagd. Dein Opfer hält das Rad des Lebens in Bewegung. Deine Liebe und Weisheit öffnen die Tore zu den Anderswelten. In dieser Zeit der dünnen Schleier möge Deinem Opfer gedankt sein und diese Dankbarkeit sich auch über jene Ahnen und hilfreichen Geister ergiessen, deren Wirken und schaffen das Leben und unsere Erfahrungen bereichert. So bitte ich Dich um Schutz und Segen während dieses Rituals. Hab Dank und sei gesegnet. Ohne zu schaden so soll es sein.
Nach dieser oder einer ähnlichen Anrufung meditiere über das Thema Samhain, erinnere Dich jener die die Reise ins Sommerland bereits antraten. Mache Dir bewusst, dass Samhain «das Ende des Sommers» bedeutet und somit nun der Winterbeginn Einzug hält. Eine Zeit der vor allem unsere Vorfahren, die noch keine Elektrizität, Kühlschränke und Supermärkte kannten, mit Demut entgegensahen. Denn je nachdem wie die Ernte ausfiel musste man oft noch jagen, um die Vorratskammern aufzufüllen und sich ebenso oft auf harte Zeiten einstellen, die einen näher zusammenrücken liessen.
Dies ist ein Grund warum wir in unseren Ritualen die Dankbarkeit in den Vordergrund stellen, denn unsere Zeit mag von uns zwar, vor allem gegenwärtig, als herausfordernd empfunden werden, doch dies steht in keiner Relation zu den Entbehrungen und Herausforderungen vor die man früher in der kalten Jahreszeit gestellt war. Wir haben Heizungen, Warmwasser, eine breite Auswahl an Nahrungsmitteln, Klopapier (sorry, den konnte ich mir nicht verkneifen), und viele andere Errungenschaften die wir heute als selbstverständlich hinnehmen. Und dennoch sehnen sich viele nach der Einfachheit die wir «den alten Zeiten» zuschreiben.
In diesem Kreis/Raum gedenken wir auch der Verstorbenen (zwei- und vierbeinig) und machen uns das Thema der Vergänglichkeit bewusst. Eine wichtige Erfahrung die einen das Leben an sich intensiver und respektvoller wahrnehmen lässt. Denn das das Anerkennen der eigenen Sterblichkeit führt dazu das Geschenk des Lebens bewusster zu verinnerlichen. Traditionell beginnen wir dann mit einer Trommelsession die wir den Göttern und Geistern, den Ahnen und den ins Sommerland Gereisten widmen und während dieser Trommelsession begeben wir uns einzeln am Torwächter zur Unterwelt vorbei ins Reich der Crone um uns dort die Themen ziehen zu lassen, die das kommende Jahr besonders wichtig für uns sind.
Dies lässt sich auch allein wunderbar hinbekommen und Indoors können wir natürlich auch einfach stimmungsvolle Musik wählen und den Gang in den zweiten Raum (Kreis) bedacht und achtsam beschreiten, um uns mit einem Gebet an die Crone dieses «Orakel» selbst zu ziehen. Dieses kann so oder ähnlich lauten:
Weise Alte, in deren Schoss die Mysterien des Lebens verborgen sind. In Deiner Weisheit und Erfahrung bitte ich Dich mir den Weg zu zeigen der mein Leben und das Leben jener die mich begleiten bereichert. Auf das ich im kommenden Jahr wachsen möge und dieses mit Achtsamkeit erfülle, um zu verändern was verändert werden soll und mein Bewusstsein wach und klar mich die richtigen Zeiten und Momente erkennen lässt in denen handeln oder ruhen angebracht ist. Möge Dein Orakel ein Wegweiser sein, zu meinem Wohle und zum Wohle der Welt.
Dann ziehe eine Karte und/oder Rune (unbedingt nach dem Ritual aufschreiben und während dem Jahr immer wieder zur Reflektion heranziehen). Egal was Du ziehst: es ist als Rat zu sehen und eine oft gefürchtete Tarot-Karte wie der Turm kann Dir aufzeigen, dass Du im kommenden Jahr etwas flexibler sein solltest anstatt dicke Mauern zu bauen und eine Karte wie der Teufel würde Dich für etwaige Abhängigkeiten oder verdrängte Anteile sensibilisieren, mit denen Du Dich auseinandersetzen solltest.
Falls Du etwas zur Transformation übergeben möchtest so kannst Du dies im Anschluss verbalisieren und/oder, falls Du es aufgeschrieben hast, im feuerfesten Gefäss (Kessel) verbrennen. Und mit Deinen Worten darum bitten, dass dieses Thema im magischen Kessel transformiert wird und die Energie, die sich daraus ergibt, Dir im rechten Moment kraftvoll und konstruktiv zur Seite steht.
Dann bedanke Dich aus ganzem Herzen und verabschiede Dich. Geh den Pfad zurück zum anderen Raum (Kreis) und halte Dich entweder noch etwas in diesem auf (Du kannst dort zum Beispiel noch weiter tanzen, meditieren, ein Glas Met/Saft weihen und in Gedenken an die Zeit trinken oder beginne mit dem Verabschieden.
Wie schon öfters betont: es handelt sich bei diesen Zeilen nur um eine Idee/Inspiration und nicht um eine 1:1 Ritualvorlage 😉
Die Verabschiedung sollte jedoch, für den Fall, dass Du diesen oder einen ähnlichen Ablauf wähltest, in umgekehrter Reihe ablaufen.
Grosser Gott, ich danke Dir für Deinen Schutz und Segen während dieses Rituals. Geh wenn Du möchtest und bleib, wenn Du willst. Hab Dank und sei gesegnet.
Grosse Göttin, ich danke Dir für Deinen Schutz und ….
Ihr Mächte des Nordens, ich danke Euch für…
Ihr Mächte des Westens, ich danke Euch für…
Und anschliessend erden, etwas essen, trinken (davon kannst Du einen Teil auf dem Altar als Opfergabe an die Ahnen, Götter und Geister hinterlassen) und noch ein wenig feiern, lesen, oder einfach den Abend/ die Nacht ausklingen lassen.
Vielleicht die Räume noch einmal bewusst segnen?
Blessed Be
Mit diesem Beispiel…
… sollte nur eine Anregung dazu geschaffen werden, wie man Samhain rituell begehen könnte. Und es ist ein kleiner, reduzierter Einblick in «unsere» Tradition und Praxis. Wenn Du nicht Wicca bist oder mit Göttern und Geistern arbeitest, dann wähle für den Rahmen jene Ausdrucksformen der Quelle, die Deinem Bewusstsein entsprechen…
Wir durften auch andere, wunderbare Rituale mit Freunden aus dem Druidentum begehen, mit Menschen die andere Traditionen zelebrieren und es war jedes Mal schön, tiefgehend und jeder Anlass war eine Inspiration und eine bereichernde Erfahrung in der die Kreativität der Veranstalter zu bewundern war.
Abschliessende Worte
Da durch dieses Beispiel dieser Newsletter doch etwas länger geworden ist, bringen wir, bringe ich ihn nun langsam zu Ende.
Die Corona Situation und die damit verbundenen Unsicherheiten führen vielerorts zu herausfordernden Momenten. Leider auch zu einer Polarisierung innerhalb der Gesellschaft. Und es ist oftmals Kreativität gefragt, um sich der Zeit anzupassen und in dieser spannungsreichen Atmosphäre zu behaupten.
Dabei sollte man immer im Hinterkopf haben: Veränderung beginnt immer bei einem selbst. Darauf zu hoffen, dass alle anderen sich verändern und es dann für einen selbst leichter wird ist eine Illusion. Denn wenn jeder so denkt…
…verändert sich nichts und es wird immer mit dem Finger auf alles andere gezeigt dem man die Verantwortung in die Schuhe schieben kann.
Die Samhain-Zeit bis zur Wiedergeburt des Lichtes eignet sich hervorragend für Schattenarbeit (Selbsterkenntnis) und Einkehr. Die Dunkelheit ist der Schoss des Lichtes, das aus ihr heraus geboren wird. Kartenarbeit, Orakel, ja selbst Therapien können von dieser Zeitqualität profitieren und uns grossartige Einblicke in unser Sein ermöglichen, uns wachsen lassen und das Fundament für Heilung und innere Harmonie legen mit denen wir den Stürmen des Alltags und der Zeit entgegen treten und uns ihnen stellen.
«Erkenne Dich Selbst» – ist nicht umsonst eine der Säulen kraftvoller Magie und eines kreativen Lebens in Licht und Schatten.
Crafting-Hexenschule
Da die gegenwärtige Lage auch unsere Hexenschule betrifft sei an dieser Stelle erwähnt, dass wir für das kommende Jahr (Beginn im Februar) unsere Platzzahl auf 5 Personen pro Kurs reduzierten. Crafting kann ein wunderbares Fundament bieten, das Leben bewusster zu meistern und die Magie im Alltag zu sehen und zu wirken, egal wie herausfordern dieser scheint. Und da wir uns der finanziellen Herausforderungen bewusst sind, kann man den Kurs, so man teilnehmen möchte, selbstverständlich auch per Quartal oder in monatlichen Raten begleichen.
Und sollten weitere Lockdowns auf uns zukommen, so führen wir während dieser Zeit die Lektionen via Zoom (hat dieses Jahr gut funktioniert, wenn es nicht anders ging) und stellen dafür zusätzliche Hilfsmittel und Goodies (Meditationen, Audio-Programme, etc.) für zu Hause bereit, die einen die Herausforderungen leichter bewältigen lassen und die dabei helfen im Gleichgewicht zu bleiben.
Vielen Dank für Euer Interesse, das Lesen dieser Zeilen, Eure Unterstützung, das Vertrauen, dass ihr der Zwischenwelt schenkt und natürlich auch für Eure Einkäufe und Besuche.
Bleibt gesund und lasst Euch nicht unterkriegen.
Mögen Harmonie und wunderbare Magie Eure Zeit bereichern und erfüllen.
Blessed Samhain
Dreamdancer/Zwischenwelt
PS: sicher haben sich in diesen Newsletter einige Fehler eingeschlichen. Und natüüüüürlich ist das völlig beabsichtigt :)… Wer welche findet, darf sich auf die Schulter klopfen, dreimal auf und ab hüpfen (auf eigene Verantwortung) und sie als Andenken behalten 😉
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