Lughnasadh/Lammas ist das erste Erntefest im Jahreskreis, das auch als „Schnitterfest“ bekannt ist. Und auch wenn die Festivitäten zu Ehren der Sonne und des Lichtes nach Aussen hin einen fröhlich gestimmten Eindruck machen, so ist dieser Sabbat als „Der Tod des Lugh“ wohl weniger freudvoll betitelt und mit jenem Schattenaspekt versehen, der ihm ebenso zusteht und der die Energie dahinter besser ausdrückt.

Der Gott opfert sich, um mit seinem Opfer das Leben zu sichern. Das erste Getreide wird geschnitten, um die Lebensmittelversorgung sicherzustellen.

Lughnasadh wird übrigens nicht immer strikte am 1. August gefeiert. Oft wurde das Fest auf das darauffolgende Wochenende gelegt und manche denken gar, dass im christlichen Maria Himmelfahrt am 15. August auch noch einige Elemente des alten, heidnischen Festes zu finden sind.

Früher wurde aus dem ersten geschnittenen Korn traditionell Brot gebacken und als Opfer an Mutter Erde zurückgegeben. Ein Brauch, der auch in manchen Zweigen der Wicca und des Druidentums immer noch gepflegt wird. Auch das Verbrennen einer aus Korn gebundenen Puppe als Symbolismus für den Gott der Vegetation, der sich für das Leben opfert, wird heute noch praktiziert und einige haben ihre Korngötter bereits vorbereitet und gebunden, um sie an Lughnasadh rituell dem Feuer zu übergeben.

Wir wollen in diesen Zeiten der Verunsicherung nicht auch noch die eigentlichen Schattenaspekte dieser Station im Jahreskreis hervorheben, denn auch wenn diese nichts “negatives” an sich wären und Teil des Lebens und seines Zyklus sind, so  begegnet man derzeit überall kollektiv-gesellschaftlich “negativen” Aspekten und es kann für hypersensible und empathische Menschen, aber nicht nur, sehr herausfordernd sein sich von dieser Energie nicht zu stark beeinflussen zu lassen und das innere Licht weiter zu pflegen.

Doch gerade jetzt in dieser Zeit sollte man sich bewusst sein, wie sehr ein kleines Opfer (zum Beispiel mit Bedacht darauf achten, dass man gesund bleibt und/oder andere nicht gefährdet) ein heiliger Akt sein kann, den man auch in den Dienst der Götter und des Lebens an sich stellt, so er mit Achtsamkeit gepflegt wird.

Den Altar dieser Tage mit den Farben des Hochsommers und des Korns zu dekorieren, gelbe Kerzen zu entzünden und die Sonne mit reinigenden Feuern zu „unterstützen“ die man auch zum Verbrennen von „Botschaften an den Himmel“ nutzen kann (Segenssprüche, Gebete, geschriebene Worte des Dankes die denn auch vor dem Feuer intoniert werden können), sind Handlungen die man zelebrieren könnte, um Lughnasadh und somit den Gott der hinter dem Fest steht, Lugh, zu ehren.

Wir sind bereits über die Mitte des Jahres hinaus und können darüber reflektieren was wir bisher gelernt haben, was wir noch erreichen wollen, wie weit wir gekommen sind und worauf wir unsere Aufmerksamkeit weiterhin fokussieren wollen.

In der Hitze des Sommers sollte man die Dinge langsamer angehen, ein wenig zur Ruhe kommen, sich vor der eigentlichen Ernte noch etwas erholen.

Dieses Jahr haben wir ja auch noch den anstehenden Vollmond am Montag und aus diesem Anlass gibt es hier den folgenden Text:

Der Mond des Wetterleuchtens, der Gerstenmond
Die Ernte beginnt und wer Lammas bzw. Lughnasadh verfolgt weiss um das Backen und Opfern des Brotes, dass aus dem ersten Korn gebacken wird und wurde. Die Ernte steht auch immer noch im Mittelpunkt des Vollmondes, denn früher wie heute hatten und haben die Menschen die mit dem Mond leben, und vor allem in der Landwirtschaft arbeiten, in erster Linie das Einbringen der Früchte des Ackers im Sinn. Korn und Brot stehen auch bei unserem Mond im Vordergrund und so ist es ein Brauch, Brot selbst zu backen, mit Freunden zu brechen und einen Teil der Erde zurückzugeben. Natürlich kann man auch symbolisch einen „Korn“ hinterherkippen oder auf dem Altar als Opfer an die Geister darbringen. Früher wie auch im heutigen Hexentum sind Dekorationen aus Getreideähren oder auch Felblumensträussen eine beliebte Gabe. Korbwaren und Füllhörner symbolisieren den Überfluss, den uns Mutter Erde hier Jahr für Jahr bietet. Am Esbat selbst gedenkt man der Erfahrungen die man beim Ernten und Säen machte. Wer ein Tagebuch oder „Buch der Schatten“ führt, für den bietet es sich an einmal „über die Bücher“ zu gehen und das Erlebte auf sich wirken zu lassen.

Und nun beenden wir diesen Newsletter mit ein paar Worten in eigener Sache:

Zum Ersten einmal mehr ein  Dank an Euch liebe Leserinnen und Leser, Kundinnen und Kunden, für Eure Treue. Dieses Jahr ist auch für uns eine grosse existentielle Herausforderung und wir sind uns darüber im Klaren, dass das auch für viele von Euch zutrifft. Deshalb schätzen und Ehren wir es besonders, dass ihr uns und unserer Arbeit sowie dem Sortiment Euer Vertrauen schenkt.

Danke, Thank You, Merci, Gracias und von Herzen auch Euch rundum Gutes, egal wie überdurchschnittlich herausfordernd das Leben derzeit sein kann. Wir können nicht kontrollieren, was das Leben uns zuwirft, aber wir können selbst bestimmen, wie wir darauf reagieren.

„May You Be Happy, May You Be Safe, May You Be Healthy, May you be at Peace“

Im August wird die Hexenschule 2021 ausgeschrieben und einige Kurse und Workshops ebenso. Und wenn nächstes Jahr wieder eine oder zwei so sympathische Gruppen zusammenkommen wie dieses, dann wird die „Kraftquelle“ Crafting auch eine zwischenmenschliche, magische Oase der Freude. In jedem Fall ist es jedes Jahr eine Quelle der Selbsterkenntnis und Selbstentwicklung auf mehreren Ebenen und wir sind Jahr für Jahr stolz auf unsere Schülerinnen und Schüler und ihre persönlichen Fortschritte.

Zum Zweiten nicht vergessen, dass wir bis Ende August Montag und Dienstag geschlossen haben, um die durch die Corona-Situation entfallenen Ferien etwas zu kompensieren und uns auch ein bisschen Erholung zu gönnen. Nun eben auf längere Wochenenden verteilt. An den anderen Tagen sind wir aber für Euch da und freuen uns auf Euren Besuch. Beratungen können natürlich weiterhin gebucht werden.

Im September wird die Zwischenwelt dann übrigens bereits 19 Jahre alt, dazu aber dann mehr im nächsten Newsletter.

Und jetzt genug der Worte. Geniesst das Wochenende, habt Freude am Vollmond und ehrt die lebensspendende Sonne im innen wie im Aussen. Unseren geliebten Himmelskörper können wir nicht beeinflussen, wohl aber, wie wir das Feuer unserer inneren Sonne einsetzen. Destruktiv oder Konstruktiv? Das liegt in unserer Selbstverantwortung und Selbstverantwortung hat für echte Hexen einen enorm hohen Stellenwert.

Blessed Be und ein gesegnetes Lughnasadh

Euer Dreamdancer

Pssssst…. ein kleines Geheimnis… Wenn sich hier im Text Fehler versteckt haben und ihr sie findet… Test bestanden *lach*… Das war dann natürlich aaaabsolut beabsichtigt 🙂