Dieses Jahr ist in unserer Hemisphäre am 20.6. der längste Tag des Jahres. Litha, wie die Sonnenwende in Wicca auch genannt wird. Die Göttin und der Gott befinden sich auf ihrem Höhepunkt. Hochschwanger die Göttin, in voller Blüte der Gott, wohl wissend, dass er schon bald wieder sein Zepter an den Herrn des Winters übergeben wird und sein Opfer den Kreislauf des materiellen Lebens sicherstellt.

Die Sommer-Sonnenwende ist in der druidischen Tradition eines der höchsten Feste (dieses Jahr kann man sogar am 20.6. frühmorgens einen Livestream des Sonnenaufgangs aus Stonehenge verfolgen), während sie in Wicca als einer der «kleineren» Anlässe gilt. Und auch im Norden ist «Midsomar – Mittsommer» ein rauschendes Fest, an dem zu Ehren der Sonne Feuer entzündet werden und viele Bräuche sich um die Freuden der Jahreszeit drehen.

Litha ist ein Fest, an dem auch die Naturgeister sehr aktiv sind und die Welt der Feen und Elfen nicht selten in unsere Realität durchscheint. An dem sie auch gerne Schabernack treiben. Und so mancher der nach dem Fest am nächsten Tag erwacht fragt sich wohl, ober er nicht in das Reich der Fey entführt wurde und deshalb nicht mehr weiss wie ihr/ihm am Vortag geschah?

Das kann natürlich auch am Met und dem Räucherwerk liegen 🙂

Der Höhepunkt des Lichtes im Jahreskreis hat einen melancholischen Beigeschmack. Denn auch wenn die Tage noch hell und lang erscheinen, so zieht sich das Licht langsam, aber kontinuierlich wieder zurück.

Die Tage werden kürzer.

Doch das tut den Freuden der Zeit keinen Abbruch und gerade in unserem Jahrhundert dauert der Sommer oft noch länger als wir es gewohnt sind und hohe Temperaturen können bis in den Oktober hinein das Klima beherrschen.

Was zwar für viele schön sein mag und Grund zum Geniessen ist, aber letztlich auch einen Dämpfer mit sich bringt, da es uns den Klimawandel immer wieder aufs Neue ins Bewusstsein ruft.  Und wenn die Arktis schmilzt, die Wälder brennen und der Regen nicht mehr so üppig fällt wie gewohnt, dann mischt sich eben jene Melancholie in unsere Freude, die auch in der Sonnenwende mitschwingt.

Dieses Jahr ist es sowieso für viele eine herausfordernde Zeit, denn die Pandemie hat unser aller Leben verändert und uns Dinge bewusst gemacht, die wir im Kollektiv verdrängten. Und auch wenn wir nur wenig Einfluss auf solche Geschehnisse haben, so können wir doch immer wieder bestimmen, wie wir nun mit dieser Erfahrung umgehen. Nehmen wir die Pandemie als Chance wahr um etwas zu verändern? Oder wollen wir so schnell wieder zum «normalen» Lebensstil zurück, dass wir einfach so tun als wäre nichts gewesen? Und nehmen die Folgen in Kauf (die ja nie so schlimm scheinen, solange man nicht selbst in irgendeiner Weise betroffen war/ist).

Die Zukunft wird es zeigen.

Jetzt, an der Sonnenwende, bleiben wir in der Freude und danken den Kräften des Lichtes und der Wärme für ihre Geschenke. Bringen den Geistern der Natur kleine Gaben dar (Honig, Früchte, Blumen oder einen Tanz, ein Gebet, ein Gedicht), lassen sie feiern und wenn sie uns einladen dann tanzen wir mit; ehren unser Bündnis mit dem Reich der Naturgeister. Als ZaunreiterInnen danken wir für die Gabe des Reisens in jene Welten, die nur ein klein wenig von unserer Realität verrückt sind.

Auch andere Bündnisse werden um diese Zeit herum oft in den Mittelpunkt gestellt. Der Bund der Ehe, die Kraft der Beziehung zu Mensch, Tier, Spirit und eben Anderswelt(en).

Die Liebe hat ihre Hohe Zeit und auch dieses Jahr werden einige Paare während eines Handfastings über die Besen springen.

Und was ist der Schlüssel zu erfüllter Liebe? Die Liebe zu sich selbst. Und hier gibt es eine gute Heilpflanze, die in unserer Tradition eine grosse Rolle spielt, um diese Zeit.

Hier ein paar kleine Tipps (kurzer Auszug aus einem Thema unseres «Crafting»)

Eine wichtige und edle Heilpflanze für die Seele ist: die Rose. Ihr Verwandter, der Weissdorn, hilft sogar medizinisch dem emotionalen Zentrum, dem Herzen. Rose ist nicht umsonst die Pflanze, die auch heute noch die Liebe symbolisiert, und zwar nicht nur im partnerschaftlichen Bereich. 

Die Rose ist ein sanfter Heiler der subtil, aber kraftvoll die Liebe in uns wieder ins Lot bringt, Harmonie zwischen den drei Seelen fördert, deren Öl und Wasser die Aura stärkt und deren Essenz uns reinigt und schützt, ohne uns abzugrenzen und das Gute aussen vor zu lassen. 

Ein Tee aus ihren (bio) Blättern, leicht gesüsst, erfüllt uns mit innerer Ruhe, ohne müde zu machen. Ihr Öl lässt uns den eigenen Körper liebevoll umschmeicheln. Ihre Essenz verjüngt die Haut und das (teure) ätherische Öl erfüllt einen Raum mit Harmonie. 

Tatsächlich ist Rosenwasser ein hervorragender (und im Vergleich günstiger) Aura-Spray, der auch noch gut für unsere Haut ist. In einigen Kulturen schreibt man Rosenwasser und Öl gar eine verjüngende Wirkung zu. Vielleicht das Wochenende dazu nutzen, sich ein wenig zu verwöhnen? Am Sonntag ist auch noch Neumond und somit auch eine gute Gelegenheit, um über vergangene Vorsätze zu reflektieren und sie gegebenenfalls zu reaktivieren. Oder neue zu fassen und sie eben mit einem Akt der Liebe zu sich selbst und/oder der Partnerin/dem Partner zu besiegeln?

Und auch die Göttin hat sicher an einer Rose auf dem Altar Freude. Rosengeranie kann übrigens als günstigeres Substitut eingesetzt werden und auch das Johanniskraut hat seine Zeit um die Sonnwende herum. Bernstein gilt als Sonnenharz und es reinigt, bringt Licht und wird mit der Liebesgöttin Freyja in Verbindung gebracht…

Die Magie ist stark an Litha und in Covenzeiten hatten wir einige magische Erlebnisse, die Licht- und Schatten stark zum Ausdruck brachten. Und so mancher erhält in der Mittsommernacht seinen «magischen Namen» aus dem Reich der Feen und Elfen zugeflüstert.

Wir wünschen Euch von Herzen ein gesegnetes Litha, liebevolle Momente mit Tiefgang und auf dass die Fey Euch sicher durch die Nacht begleiten mögen. Die Tage werden zwar nun kürzer und doch geht jeden Morgen die Sonne wieder auf.

Wenn das kein Grund zum feiern ist.

Blessed Be, Blessed Summer Solstice

Euer Dreamdancer

PS: Form und Satzfehler, Wortwiederholungen und Ähnliches sind natürlich völlig beabsichtigt *grins*. Wer sie findet, darf sie behalten…