Merry Meet

heute um 22.02 Uhr sind Tag und Nacht im Gleichgewicht bevor sich der Jahreskreis endgültig mit Herbstbeginn auf die dunkle Jahreshälfte weiter dreht. Mabon, nennen wir in der Wicca Tradition dieses Fest und es ist eigentlich ein heidnisches Erntedankfest und in den USA sagen manche „heidnisches Thanksgiving“ zu diesem Sabbat.

Und Dankbarkeit ist angebracht und eine Macht die, von Herzen kommend, ein Leben grundlegend verändern kann sowie die eigene Resonanz grundlegend transformiert. 

Ich hatte gestern auf meinem Blog bereits einen Text verfasst den ich auszugsweise und etwas abgeändert/erweitert hier ebenso übernehmen möchte:

Derzeit geht so viel ab in der Welt und auch wenn gerade das ein Grund sein sollte das wir uns dafür bedanken das es uns hierzulande eigentlich gut geht so ist das nicht überall so: ganze Inseln wurden von Hurricanes verwüstet und die Infrastrukturen nahezu vernichtet. In Mexico bebte die Erde und viele verloren ihr Leben, noch mehr ihr Zuhause. An vielen Orten auf unserer geliebten Erde sorgt der Mensch selbst für Krieg, Spannungen, Zerstörung und Chaos, Leid und Schmerz.

Und die Medien stürzen sich von einer Katastrophe auf die Nächste und schnell geraten Menschen und Regionen in denen man immer noch ums Überleben kämpft in Vergessenheit weil die Sucht nach schlechten Nachrichten eine Krankheit geworden ist und sich diese besser verkaufen. (Ich weiss, ich behandle diese Themen oft in meinen Newslettern aber ich bin der Überzeugung das wir das im Bewusstsein halten sollten)

Aber es ist immer noch eine schöne Welt in der wir leben.

Trotz aller Kriege, Naturkatastrophen und schlechter Nachrichten liegen immer noch Magie und Mystik in der Luft, webt sich der Zauber der Liebe ins Netz und es gibt so viele das Herz erfüllende, Freudentränen verursachende, die Seele erwärmende Ereignisse die mehr Aufmerksamkeit verdient hätten. Und Menschen die sich einsetzen und vor Ort helfen oder mit guten Taten bewegen. Wahre Helden. Auch die Natur ist immer noch geduldig und nährt uns mehr denn je, obwohl unsere Spezies nicht unbedingt liebevoll mit ihr umgeht.

Statistisch leben wir immer noch in der besten und friedlichsten Zeit seit Aufzeichnungen existieren. Noch nie gab es global weniger Hunger und selbst Krieg und Terror sind weniger präsent als man denkt (obwohl sich – dank einiger potentiell Irrer in Machtpositionen – das mit dem Krieg schnell wieder ändern könnte). Nur: warum findet das so wenig Verbreitung und Aufmerksamkeit?

Es wäre schön und der allgemeinen Stimmung sehr zuträglich wenn die Medien und die Menschen sich mehr darauf fokussieren könnten, dankbarer werden, mehr die positiven Entwicklungen teilen und sich sich daran erfreuen würden. Und vor allem wenn Mensch an sich wieder mehr auch gute Nachrichten goutieren und teilen würde anstatt sich von dem Medienmist und der Angstmache runterziehen zu lassen die so zielgerecht gestreut wird um das kollektive Bewusstsein klein zu halten (übrigens: auch gewisse Verschwörungstheorien fördern diesen Angst- und Hassfluss und man fragt sich manchmal ob das nicht ebenso Kalkül ist).

Aber wenn man mitbekommt wie sich im deutschsprachigen Raum (und nicht nur da) Rassismus, Homophobie, Unzufriedenheit und andere destruktive und lebensfeindliche Eigenschaften wieder vermehren, dann tut einem das Herz weh und zeigt auf, dass die Gehirnwäsche Erfolg hat. Und das in Zeiten in denen es eigentlich so wichtig wäre die Herausforderungen unserer Zeit gemeinsam konstruktiv anzupacken.

Egal in welcher Schublade man steckt, wir sind alle Teil vom gleichen Schrank (um mal einen weniger esoterischen Vergleich zu machen). 

Mabon ist eigentlich ein Fest der Balance, des Gleichgewichtes und des Dankes für jene Gaben die uns das Leben ermöglichen. In Zeiten wie diesen im Gleichgewicht zu bleiben ist eine Herausforderung und erfordert mentale Disziplin sowie Vertrauen weil rundum schlechte Nachrichten auf uns einprasseln und auch die Gesellschaft oft schräge Töne anschlägt. Und es liegt an jedem Einzelnen von uns, sich nicht davon mitreissen zu lassen.

Wir danken der Fülle, andere sind dankbar dafür überhaupt noch am Leben zu sein.

Und diese Tatsache sollte uns bewusst sein und Mitgefühl fördern. Das heisst nicht ein schlechtes Gewissen zu haben weil es „uns“ doch recht gut geht, wir in den meisten Fällen heisses Wasser, Elektrizität und genug zu essen, ja sogar eigentlichen Luxus besitzen.

Aber dankbar dafür zu sein, dass es so ist, das Mutter Erde uns immer noch reich beschenkt und uns darüber im Klaren sein, dass dies keine Selbstverständlichkeit ist und auch unsere Ahnen und Vorfahren oft noch ganz anders lebten. Es auch uns jederzeit treffen könnte mit unerwarteten Herausforderungen. Die Klimaveränderung spüren wir auch hierzulande zunehmend. Und wenn man dann noch die – vielen unangenehme – Tatsache mit einbezieht, dass unser Wohlstand oft auf Kosten anderer geht, sollte uns das milder stimmen, mitfühlender und freundlicher.

Vor allem aber hilfsbereiter und verständnisvoller!

Im Gegensatz zu vielen Kommentaren die ich derzeit im Internet lese bin ich nicht der Meinung das all diese Katastrophen und Veränderungen „die Rache der Natur“ sind. Mutter Erde liebt uns immer noch, wir sind ihre Kinder und aus ihr heraus geboren, aber als lebender Organismus ist auch sie Veränderungen unterworfen und wenn Mensch das Gleichgewicht zusätzlich empfindlich stört, dann hat das Konsequenzen unter denen er dann selber mit leiden darf und wird. Vor allem wenn wir als Spezies diese Veränderungen massgeblich beschleunigen und uns damit wertvoller Zeit berauben die wir für mögliche Lösungen zur Verfügung hätten. Eigentliche Unwichtigkeiten emotionalisieren während wirklich wichtige Dinge durch den Filter plumpsen. (Geht auch mir manchmal so und dann hilft nur ein zurechtrücken der Perspektive und ein Anwenden des Erlernten)

Und Mabon?

Als jemand der Familie und Freunde auf einer der Inseln hat denen es derzeit dank Hurricane Maria sehr schlecht geht (Puerto Rico) war dieses Mabon (wir feierten bereits gestern) für mich ein etwas ernsteres, im kleinen Kreis auch sehr offenes in dem wir alle Licht und Schatten intensiv betrachteten und unsere Herzen öffneten.

Und doch war „Dank“ der grosse Anker unseres Rituals.

Ja sogar für die Herausforderungen die wir ab Lebensbeginn erfuhren waren wir dankbar, da sie uns so machten wie wir sind und uns viel lehrten. Auch wenn das im Moment nicht immer gleich ersichtlich war.

Und das wir freigiebig Nüsse und Früchte mit der Natur teilen konnten/durften (als Dank und Opfer an denen sich nun Tiere erfreuen dürfen) ist ebenso ein Privileg das uns bewusst war. So waren aktuelle Themen präsent, sorgen für Ernst und dennoch kam auch Fröhlichkeit zum Zug und Liebe erfüllte am Ende des Rituals unser aller Herzen.

Fülle war trotz allem ein Thema und heute am aktuellen Mabon werden wir das ausgiebig noch einmal zelebrieren, aber auch daran denken wie wir anderen helfen können. Welche Handlungen uns dabei helfen im Gleichgewicht zu bleiben und auch im Aussen mit daran zu arbeiten. Und viele werden Lichter der Dankbarkeit entzünden aber auch Lichter mit einem Gebet dafür, dass dort wo jetzt Not herrscht schon bald wieder Lichter brennen werden (in diesem Fall auch elektrische) und Glück einziehen darf.

Wir leben in einer spannenden Zeit und in einem Spannungsfeld dem auch wir uns nicht immer entziehen können. Wir lachen, weinen, sind voller Liebe und voller Wut. Manchmal auch voller Angst (die Wurzel aller Übel). Menschen eben. Aber wenn wir die Richtung nicht aus den Augen verlieren dann werden wir nach dem Gefühlschaos weiterhin tun was wir können um die Welt zu einem liebevolleren Ort zu machen. Und wenn das nicht klappt oder sein soll (man weiss ja nie), dann können wir uns am Ende der Reise zumindest in die Augen schauen.

Ein Jahreskreis-Fest wie Mabon macht uns dies wieder so schön bewusst wenn wir es zulassen. Licht zelebrieren, die heilende Seite der Dunkelheit ebenso. Dankbar sein für unsere Menschlichkeit, unsere Ecken und Kanten, überlegen was wir gelernt und verwirklicht haben und dann planen, was wir im nächsten Zyklus dann säen wollen. Liebe oder Angst? Licht oder Schatten? Und dafür Verantwortung übernehmen. Magie weben. Heilen. Und dabei in uns selbst beginnen, denn mit jedem Einzelnen von uns fängt die Veränderung an. Müssen wir dabei perfekt sein? Mitnichten. Werden wir dabei Fehler machen? Sicher. Aber so ist das eben und Hauptsache die Richtung stimmt.

Blessed Be und ein gesegnetes und herzliches Mabon sowie Fülle im Innen und Aussen

Dreamdancer, Mabon 2017

PS: direkt nach unserem Ritual erhielt ich die Nachricht, dass Familie und Freunde den Hurricane ohne körperlichen Schaden überstanden haben. Unser Kreis dankte mit einem Freuden-Jauchzen. Dankbar!

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