Samhain Halloween Allerheiligen

Merry Meet

Und schon steht sie wieder vor der Tür, die Zeit ohne Zeit. Samhain. Halloween. Allerheiligen. Der Beginn des Winters. Die Reise der Göttin in die Unterwelt beginnt und wer ihr folgt, auf den wartet eine Reise der Erkenntnis und Selbstakzeptanz. 

Eine Stimme flüstert zärtlich:

„Komm, ziehe Dich ein wenig zurück. Begib Dich auf eine Queste in Dein Inneres und folge mir in die Tiefen Deines Seins. Erkenne Dich selbst, ehre jene die Dich begleiteten, prägten, lehrten und danke Deinen Ahnen. Wärme Dich am hellen Schein des Feuers in der Dunkelheit und hab keine Angst. Jeder Schritt ist ein Schritt zur Heilung und zum Quell der Lebenskraft. Ein Schritt näher zu Dir selbst. Wenn Du mit den Schatten in Liebe tanzt, dann verlieren sie ihren Schrecken und ihre Umarmung wird Dich Deine Ganzheit spüren lassen“

Samhain ist der Beginn des Winters und ein bewegliches Fest das manche am Neumond im November zelebrieren, andere wiederum gehen nach astrologischen Vorgaben, aber nahezu jeder nutzt die kollektive Energie die in der westlichen Hemisphäre in der Nacht auf den 1. November vibriert und die die Schleier noch ein wenig mehr ausdünnt.

Den wenigsten von uns ist der Luxus gegönnt, diese Jahreszeit als Zeit des Rückzugs und der sozialen Nähe zu nutzen. Im Gegenteil: Elektrizität und das konsumorientiert erzogene Bewusstsein unserer Gesellschaftsform lassen die Nacht zum Tage werden und der anstehende Weihnachts-Zirkus schraubt den Stresspegel schnell in überdurchschnittliche Höhen. Auch dieses Jahr begannen viele Geschäfte schon Ende September mit der Weihnachtsdekoration und läuteten somit etwas früh bereits einen Yulezauber ein der, zur richtigen Zeit, durchaus seinen Reiz hat. Der aber so vorgezogen diesem Zauber leider auch das Spezielle nimmt.

Die Samhain-Zeit erstreckt sich nun bis zur Wiedergeburt des Lichtes an Yule. Und selbst wenn der Vorweihnachts-Trubel seine Herausforderungen hat, so sollte man gerade jetzt und deshalb die notwendigen Ruhepausen einlegen und seine Praxis intensivieren. Täglich meditieren und so dem Eremiten in sich regelmässig Möglichkeiten zum Rückzug bieten, und wenn es „nur“ 10 Minuten pro Tag sind an denen man absitzt, seinen Atem in den Fokus rücken lässt und die Gedanken beobachtet, die vorbeiziehen und einem verführerisch das Angebot unterbreiten, sich doch lieber mit ihnen auseinanderzusetzen.

Und wie wir alle wissen schreien sie manchmal nach Aufmerksamkeit, gerade wenn wir Ruhe suchen. Sie dann liebevoll zu registrieren und sanft wieder zum Beobachten des Atems zurückzukehren stimmt sie oft schon milde und wenn sie dann doch noch lauter werden, dann ist das auch in Ordnung. Sollen sie nur……… Wir atmen………Meditieren…

Viele Mythen beschreiben um diese Zeit die Unterweltreise der Göttinnen innerhalb ihres kulturellen Bezugs. Inanna legt ihre Göttlichkeit temporär ab und stellt sich ihrer dunklen Schwester Ereshkigal, Persephone zieht ins dunkle Reich, sogar in Japan zieht sich Amaterasu, eine Göttin die die Sonne verkörpert, in eine Höhle zurück um zu schmollen, nur um nach Wochen von Uzume, ihrer lachenden Schwester, aus ihrem Selbstmitleid erlöst und wieder ans Firmament gelockt zu werden.

Im Keltischen bricht die Zeit der Cailleach an und auch Cerridwen, Göttin der Magie und Hüterin des Zauberkessels, des Todes und der Wiedergeburt, erinnert uns daran, dass das Leben im Physischen endlich ist aber sie verspricht Transformation und den Beginn neuen Lebens.

„Siehst Du das Glänzen im mächtigen Kessel?
Das Strahlen der Sonnen die kommen und gehn?
Sternenstaub leuchtend die Dunkelheit küssend,
Spiralen der Göttin die unendlich sich drehn?

Und liebevoll rührt sie diesen heiligen Trank.
Richtet den Blick in die Ewigkeit.
Mysterien tanzen den Tanz der Magie,
Magst Du von ihr lernen? Bist Du bereit?

Manchmal ist sie streng doch nie ohne Liebe.
Wenn sie ihren magischen Kessel rührt.
Cerridwen wird nun zur weisen Alten,
deren Lehre zum ewigen Leben uns führt.

(Cerridwens Zeit – ©William Dreamdancer)

Um aus den Erfahrungen des Alltags zu lernen müssen wir zuhören können und in die Stille gehen. Dankbar wieder aus ihr auftauchen und diese Dankbarkeit teilen. Mit unseren Anteilen, mit den Göttern, mit der Welt. Einer Welt in der gerade traditionell die Lautstärke eher wieder nach oben geschraubt wird. Kein Wunder, denn je mehr die Lautstärke im Aussen brüllt, desto herausfordernder ist es unsere eigene göttliche Stimme in uns zu vernehmen. Und manchen Menschen kommt dies ganz gelegen und sie nutzen dies schamlos für ihre eigenen Zwecke aus.

In der Samhain-Zeit hast Du die Möglichkeit die dünnen Schleier besonders bewusst für Dich zu nutzen. Mit der Anderswelt zu kommunizieren und dadurch auch mehr über Deine Innenwelt zu erfahren. Dankbar Rauch zu den Ahnen, Göttern und Geistern aufsteigen zu lassen und der Erde einmal mehr für ihre Früchte zu danken. Denn nur durch den Tod wird das Leben möglich. Etwas stirbt, damit etwas anderes leben kann. Dabei ist es egal ob Du Veganer, Vegetarier oder gar Fleischesser bist. Du wirst genährt und dieser Nahrung gebühren Dank und Respekt. Dem Tier ein Leben in Würde und Zuwendung.

Diese Nahrung mit seinen Ahnen in der Samhain-Nacht zu teilen, ist übrigens eine uralte Tradition zur Zeit, die auch Du ohne grossen Aufwand zelebrieren kannst. Ein bisschen in einer Schale reicht hier schon und es ist die Aufmerksamkeit die zählt. Diese Gabe dann anschliessend in die Natur bringen.

Auch für sich zu orakeln ist ein grossartiger Brauch. Schliesslich endet nun das alte Jahr und die Zeit bis zur Wiedergeburt des Lichtes, der Rückkehr der Sonne und somit längeren Tagen kann und darf mit magischen Momenten geheiligt sein die dem heilenden Aspekt der Dunkelheit Ehre zollen. Und Karten legen, Runen werfen oder in Trance den Blick durch die Nebel zu werfen kann einem wertvolle Hinweise auf das geben, das man in sich anschauen sollte.

Wir wünschen Euch ein gesegnetes Samhain, eine heilige Zeit und viele freudvolle Momente. Unsere Vorfahren wussten sehr wohl darum mit ihren Ahnen auch ausgelassen zu feiern und damit ihre Erinnerung zu ehren. Und wenn ihr „Halloween“ zelebriert oder an eine Party geht dann denkt ein bisschen an den Hintergrund dieses Anlasses (man wollte ursprünglich mit Laternen und Masken die bösen Geister fernhalten, die die dünnen Schleier ebenso nutzen könnten um der Welt der Lebenden einen Besuch abzustatten) und ehrt so den Moment.

Fast ein wenig ironisch heutzutage, denn manche „böse Geister“ weilen wohl eher unter den Lebenden und tragen das ganze Jahr über Masken. Manchmal so oft und leidenschaftlich, das sie es selbst nicht mehr bemerken. Selbstreflektion und Akzeptanz mag verhindern, das man selbst einer wird 😉

Blessed Samhain. Ein gesegnetes Fest sowie liebevoll Nächte.

Dreamdancer

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In eigener Sache:

  • Die Mittwochgruppe unserer Hexenschule „Crafting“ ist 2018 ausgebucht, es wurde eine zweite Gruppe für Freitag eröffnet und auch dort ist bereits die erste Buchung eingetroffen. Danke für das Vertrauen und die Weiterempfehlungen, der wir einige der Anmeldungen verdanken. Ihr seid die Besten. Merci
  • MAWAY ist in der Zwischenwelt gestartet und hat bereits 2 Workshops durchgeführt. Die regelmässigen Meditationsanlässe, Atem-Workshops oder aber das persönliche Coaching durch Jorge Castro sind eine Bereicherung für unsere Räume und ganz im Geiste der Heilung und der Erdung die einen zentrierter durchs Leben gehen lassen.
  • In Luzern ist Mittwoch Feiertag und die Zwischenwelt bleibt deshalb geschlossen. Dienstag den 31.10. schliessen wir bereits um 17.00 Uhr. Die sonstigen Öffnungszeiten bleiben bis auf weiteres noch von Dienstag bis Freitag von 13.00 bis 18.00 Uhr und Samstag von 11.00 bis 15.00 Uhr. Sobald wir daran etwas ändern, teilen wir das wie immer auf Facebook, Twitter und Google+ mit. Coachings und Beratungen (auf Termin) finden jeweils ausserhalb dieser Zeiten statt oder aber aber (nur nach vorheriger Absprache) auch während der Geschäftszeiten.

Wir sind übrigens von Herzen dankbar, dass die neu gestaltete Zwischenwelt so gut bei Euch ankommt und der Laden vorne gemütlicher denn je aussieht. Schon bald gibt es einen „Tag der offenen Tür“ an dem die Zwischenwelt und Maway Euch gemeinsam willkommen heissen werden. Dazu aber schon bald mehr.

Bright Blessings 

Rechtschreib- und andere Fehler im Text sind natürlich völlig beabsichtigt und dürfen als Geschenk behalten werden, wenn sie gefunden werden 🙂