Die Autorin Elisabeth Gilbert wurde vor allem durch den verfilmten Bestseller „Eat Pray Love“ bekannt. Doch mit „Big Magic“, einem Buch das man schnell mit einem der 08/15 Lebenshilfe Bücher verwechseln könnte die so zahlreich in den Markt drängen, zeigt sie, dass sie noch viel mehr auf dem Kasten hat und den Titel durchaus ernst meint.
„Big Magic – Nimm Dein Leben in die Hand“ lässt zuerst nichts magisches vermuten, denn Bücher die coachen, lehren und motivieren sollen gibt es inzwischen wie Sand am Meer. Umso mehr ist man erstaunt wenn man es dann tatsächlich liest. Denn Gilbert ist nicht nur unglaublich charmant und direkt in ihrem Schreibstil (zumindest im englischen Original), sondern wenn sie von „Grosser Magie“ spricht, dann meint sie dies. Wortwörtlich!
Man muss dazu sagen, dass das Buch im Original den Untertitel „Creative Living without fear – Kreativ Leben ohne Angst“ heisst. Und dies trifft den Nagel wesentlich besser auf den Kopf. Denn es geht in „Big Magic“ um das Ausleben seiner Kreativität. Und ähnlich wie in vielen (auch meiner) Traditionen des Hexentums, wo es heisst das Kreativität der Ausdruck des Göttlichen in der Welt ist, so sieht auch Gilbert das kreative Schaffen als Ausdruck der Götter an.
Wobei sie sich hier völlig neutral ausdrückt und somit keine Religion oder ähnliches im Hinterkopf hat.
Mit Erzählungen aus ihrem eigenen Leben und ihren gemachten Erfahrungen, die durchaus auf amüsante Art auch ihre Fettnäpfchen beinhalten, nimmt sie die Leserschaft mit auf eine Reise zum kreativen Schöpfungsprozess und zur Begeisterung, die dieser erwecken kann. Für Elisabeth ist eine Idee nicht nur ein Konstrukt des Gehirns. Sie sieht – und hier haben wir den magischen Teil – eine Idee als lebendiges Wesen das jemanden sucht, der sie umsetzt. Die manchmal ein wenig wartet, bevor sie ihr Glück bei jemand anderem versucht um geboren zu werden.
Gilbert hat ein magisches Weltbild in ihr Leben integriert ohne dabei die Herausforderungen unserer modernen Welt ausser Acht zu lassen. Und wenn sie dies humorvoll aber bestimmt erklärt, dann macht dies durchaus Sinn und gelegentlich muss man über sich selber lachen, wenn sie mit einer ihrer kritischeren und ein bisschen sarkastischen Beobachtungen voll ins Schwarze getroffen hat.
„Big Magic“ ist ein Buch übers kreativ sein und die Macht die Kreativität besitzt. Die Heilkraft die in ihr liegt und den Zauber der ihr Innewohnt.
Aber „Big Magic“ ist tatsächlich auch ein Wegweiser zu mehr Optimismus und Lebensfreude.
Wenn sie über die Verbindung „Kunst und Leiden“ spricht (der Stereotyp vom leidenden Künstler, der nur durch das Erbringen von Opfern zu Erfolg kommt und ständig am Jammern ist weil alles so miserabel und hart ist) wird von ihr ziemlich direkt nicht nur hinterfragt sondern regelrecht gebodigt. Auf liebenswürdige Art. Versteht sich.
Und so wird „Big Magic“ zu einem leichten und unterhaltsamen Manifest an die Lebensfreude. Einem durch und durch magischen Werk mit Bodenhaftung und einem Weltbild das letztendlich durchaus Resonanz in der Wicca „Charge Of The Goddess“ findet: „Alle Akte der Liebe und der Lebensfreude sind meine Rituale“ … Und alle freudvoll kreativen Akte erst recht. Trau Dich und vergiss die Befürchtungen das ein anderer besser sein könnte oder Du sowieso keine Chance hast. Mach es für Dich. Aus Freude. Und weil Kreativität Dein Geburtsrecht ist.
„Big Magic – Nimm Dein Leben in die Hand ist in der Zwischenwelt erhältlich
(c) Wilhelm „Dreamdancer“ Haas
Dreamy, danke für deine Rezension! Das Buch werde ich mir sicher auch zulegen!
Sehr gerne. Das ist ein Buch das einen festen Platz bei mir bekommen hat. Viel Freude beim lesen