Aus dem “Druidcraft Tarot”

Merry Meet

Seit bald schon 20 Jahren schreiben wir zu den Jahreskreis-Festen jeweils einen Newsletter und es wird herausfordernd, sich nicht zu wiederholen. Denn die Grundbedeutung bleibt natürlich immer gleich, auch wenn sich die Zeitqualität und damit auch der Bezug des Festes zum jeweiligen Zeitgeist durchaus mit Varianten präsentieren.

Nun dreht sich das Jahresrad einmal mehr Richtung Beltane dem Fest der Fruchtbarkeit, nein, eigentlich eher dem «Fest der Befruchtung». Obwohl sich der Begriff «Walpurgisnacht» inzwischen wieder etwas stärker durchsetzt. Jener wilden Nacht auf den 1. Mai hin in der die Feuer brennen und die Hexen um dieses tanzen, um ekstatisch ihren Göttern zu huldigen und berauscht von Trommelklang und archaischen Rauschtränken wilde Orgien zu feiern.

Zumindest laut Klischee!

Denn für die meisten Hexen ist es durchaus eine heilige Nacht der Lebensfreude, die den Beginn des Sommers einläutet, und tatsächlich steht bei vielen die Vereinigung von Göttin und Gott im rituellen Mittelpunkt, aber der physische Aspekt tritt oftmals in den Hintergrund, um anderen Aspekten der Fruchtbarkeit die Bühne zu überlassen.

Nämlich jenen der «Heiligen Hochzeit» in uns selbst, jenem Prozess, wenn unsere innere Göttin und unser innerer Gott sich gegenseitig befruchten, um damit einen individuellen und kreativen Schöpfungsprozess einzuleiten, wir «schwanger gehen» mit Projekten und/oder Zielsetzungen und dieses dann nach einer Zeit der Reife zur Geburt/Manifestation gelangen.

Aber das haben wir ja bereits öfters geschrieben und im Archiv unserer Homepage findet Ihr einige Beltane-Newsletter vergangener Jahre.

Ein Ritual für den Mai

Diese Woche gaben wir unseren «Narrenpfad» Kurs und im Mittelpunkt standen «Die Herrscherin» und «Der Herrscher» des Tarot. Und dieses Segment des Jahreskurses beschäftigt sich mit diesen Archetypen im Bezug zur Tradition der Wicca bzw. einiger Hexenpfade.

Auch hier ist die «Heilige Hochzeit» im Innen ein Thema, die Vereinigung und Wahrnehmung der eigenen Göttlichkeit und das realisieren dieser Aspekte im eigenen Sein. Und die TeilnehmerInnen bekommen einen Ritualvorschlag für den Mai.

Wer etwas mit dem Hexenpfad vertraut ist und wem dieses Ritual gefällt, dem sei es hier (in modifizierter Version) zur Verfügung gestellt. Normalerweise sollte man es während der zunehmenden Mondphase durchführen. Aber es lässt sich leicht auch zu einem Beltane Ritual umwandeln, so man möchte. Natürlich kann man es während jedes Monats durchführen, doch der Mai mit seiner lebendigen Kraft und dem starken Symbolismus, eignet sich hervorragend.

Einfaches Ritual für zu Hause: «Göttin und Gott mit mir»

Du brauchst dazu:

 

  • Ein Bild von Dir
  • Tarotkarten Herrscher/Herrscherin oder ein Bild von Göttin und Gott (je eines)
  • Eine Teelicht in Halter oder eine rosa Kerze
  • Räucherstäbchen oder Räucherwerk nach Wahl
  • Rosenblätter

 

Reinige den Ritualraum durch Räuchern, Visualisieren, Klang oder wie in Deiner Tradition gelernt. Wenn Du möchtest und damit vertraut bist (aber nur dann), kannst Du optional auch einen Kreis ziehen, die Elemente, Göttin und Gott in diese heilige Sphäre einladen und das Ritual mit der Praxis Deiner Wahl beginnen.

Lege Dein Bild auf den Altar (oder bereite Dir einen Platz vor den Du eine Zeitlang als Kraftort im eigenen Heim belassen kannst)

Platziere rechts und links davon mit Deinem Bild überlappend jeweils die Karte “Herrscherin/Herrscher” aus dem Tarot oder das jeweilige Bild das Göttin und Gott verkörpern, und stelle die Kerze dahinter (Teelicht davor) auf…

Streue die getrockneten Rosenblätter im Kreis darum und sprich dazu folgende Worte:

“Rose ist Liebe und die Liebe von Göttin und Gott ist in mir und wirkt durch mich”

Dann nimm Dir kurz Zeit und meditiere vor den Bildern. Stelle Dir vor wie glitzernder Feenstaub oder weissgoldenes Licht die Bilder, den Altar, Dich selbst liebevoll übergiessen und sprich dann folgende Worte:

“Heilige Mutter, Deine Liebe fliesst in meinem Leben. Mit Dank im Herzen empfange ich Deinen Segen und Deine Schöpferkraft. Möge Deine Liebe durch mich wirken, mir Vertrauen schenken, mich beschützen und mich behüten. Mein Körper ist Dein Körper, schimmernd im Schweiss der Sterne. Mit ihm danke ich Dir im Tanz und in der Freude. Im Sex und in der Vielfalt der Kreativität. Hab Dank und sei gesegnet”

“Heiliger Vater, Deine Liebe fliesst in meinem Leben. Mit Dank im Herzen empfange ich Deinen Segen und Deine Willenskraft. Mögen Deine Kraft und Deine Stärke in meinem edlen Herzen wach sein und sich in mir und durch mich in edlen Taten ausdrücken. Möge ich Macht als heilend in mir erleben und mit Dir freudvoll und dankbar Ziele verfolgen und wirken. In jeder Handlung und Umsetzung spüre ich Deine Kraft. Reichtum, Fülle im Innen und im Aussen. Hab Dank und sei gesegnet”

Entzünde dann die Kerze

Nimm Dein Bild zur Hand und bette die Tarotkarten oder Bilder so, dass Dein Bild in der Mitte ist und wie in einem Sandwich zwischen den Karten liegt… Nimm es in die Handflächen und rezitiere dazu den folgenden Text:

“Heilige Mutter, grosser Vater, vereinigt Eure Kraft in mir. Auf das ich gesegnet sei durch Euren heiligen Tanz, durch Eure liebevolle Hochzeit. Möget Ihr Euch in mir lieben und möge Liebe das Ergebnis Eurer Vereinigung sein. Gesundheit an Körper, Geist und Seele, Heilung und Freude sowie die Kraft aus Euch heraus kreativ im Alltag zu wirken und zu leben. Ich danke Euch und Eurer Liebe. Ohne zu schaden, so sei es…”

Tanze ein wenig mit dem Bild zwischen den gefalteten Händen oder wiege Dich. Stelle Dir vor wie Göttin und Gott Dich umarmen und mit Dir sind. Und wenn Du so weit bist lege die Bilder am Altar ab, nimm sie auseinander (oder lasse sie eine Zeitlang liegen) danke und blase die Kerze aus…

Verabschiede Dich von den Göttern und den Elementen und löse den Kreis auf, so Du einen erschaffen hast….

Du kannst dann das Bild von Dir bei Dir tragen (im Portemonnaie oder der Tasche) oder elektronisch eine Collage mit Dir und Göttin/Gott, Herrscherin/Herrscher basteln und auf dem Handy als Hintergrund einrichten, um jeden Tag daran erinnert zu werden, dass Göttin und Gott in Dir und durch Dich leben…

Vielleicht haben ja einige von Euch Freude an dieser Inspiration.

Wir wünschen Euch ein gesegnetes Beltane, einen wunderbaren Mai und nicht vergessen: Beltane ist ein bewegliches Fest, das nicht unbedingt in der Nacht auf und am Tag des 1.Mai gefeiert werden muss. Aber die kollektive Energie, die durch das zeitnahe Zelebrieren in unserer Hemisphäre entsteht, ist wie eine Woge, die die eigenen Festivitäten und Intentionen kraftvoll trägt.

Kurze Zwischenwelt-Updates

 Dieses Jahr bleibt die Zwischenwelt am Samstag, den 1.Mai geschlossen und wir danken für Euer Verständnis.

Unsere Öffnungszeiten bleiben weiterhin Mittwoch bis Freitag 12.00 Uhr bis 18.00 Uhr und Samstag von 10.00 bis 16.00 Uhr. Ab Mai werden an den Dienstagen vereinzelte Buchungen tagsüber für Kartenberatungen möglich. Mehr dazu dann auf unserer Homepage sowie Facebook/Instagram. Anfragen via E-Mail (info(at)zwischenwelt.ch) sind jedoch bereits jetzt möglich. Wegen dem Wahrnehmen eigener (Physio-)therapeutischer Termine, ist hier jedoch bis auf weiteres Flexibilität gefragt und wir stellen die Terminmöglichkeiten kurzfristig ins Netz.

In unserem Räuchersortiment haben wir neu auch Adlerholz/Oud (jeweils immer nur einen kleinen Vorrat) und weitere Köstlichkeiten. Für den Mai empfehlen wir besonders die aphrodisierende «Eros und Aphrodite» Mischung oder die sinnlich, lebensfrohe «Beltane» Räucherung.

Es gibt natürlich immer wieder neue Räucherstäbchen, Amulette, Bücher und Orakelkarten sowie andere kleine Schätze, um unserem Sortiment im Laden etwas Abwechslung zukommen zu lassen. Auch im englischsprachigen Segment bauen wir ständig weiter aus.

Und zu guter Letzt

 Wir befinden uns immer noch in einer herausfordernden und polarisierenden Zeit. Das ist kein Geheimnis. Aber gerade der Mai der als «Wonnemonat» oder «Liebesmonat» gilt sollte uns daran erinnern, dass es immer an uns liegt, was wir in die Welt hinaustragen wollen und welche Energie wir unterstützten.

Das wir da zwischendurch auch ins Schleudern kommen, emotional oder unbedacht reagieren können ist menschlich und absolut okay. Nicht okay ist es jedoch, wenn wir nichts daraus lernen, bewusst Schaden zufügen oder wir uns so im Recht wähnen, dass wir gar nicht wirklich bemerken, dass wir uns genauso verhalten, wie jene Seite, die wir angreifen und zum Feindbild machen.

Letztlich sind Feindbilder sowieso meist Projektionen unserer eigenen Unsicherheiten und verdrängter Aspekte. Vielleicht sollte man sich vor Handlungen und Reaktionen wieder öfter die Frage stellen, die Byron Katie populär machte: «Was würde jetzt die Liebe tun»

Und passend dazu gibt es diesmal ein ungewöhnliches Liederformat zu Beltane, dessen Text wir gleichwohl sehr passend finden. Denn anstatt mittelalterlicher Klänge und «Avalonischer Weisen» verabschieden wir uns mit einem Lied des deutschen Duos «Berge»: «Für die Liebe»

 Denn davon können wir gerade eine Menge brauchen.

Blessed Be

Blessed Beltane

Euer Dreamdancer