Merry Meet

Dieses Bild stammt aus dem "Wizard Tarot"

Dieses Bild stammt aus dem „Wizard Tarot“

Heute haben wir einmal mehr das was man gerne als „Supermond“ bezeichnet. Doch leider trüben in vielen Teilen der Schweiz Wolken oder Hochnebel den Blick auf diesen und lassen uns mit einer hell leuchtenden Decke über dem Kopf zurück. Im Moment seiner nähesten und kraftvollsten Position um 14.11 Uhr ist er noch nicht einmal aufgegangen, aber das tut seiner Pracht und Energie natürlich keinen Abbruch.

In der Symbolik vieler Wicca wird der Mond nach seinem alten Namen benannt und dieser wäre unter anderem „Blutmond“, was einen natürlich erst einmal erschrecken mag. Dies kommt nicht etwa von einer roten Färbung (zumindest diesmal nicht) sondern hat damit zu tun das der November als ein Monat des Schlachtens bekannt war um die Wintervorräte aufzustocken. Vor allem dann, wenn die Ernte zu wünschen übrig liess.

Vor der Klimaerwärmung und in alten Zeiten waren die Winter oft noch extrem hart, lang und kalt. Und so opferte man vor allem die älteren Tiere um ihr Fleisch zu salzen, zu trocknen und als Vorrat anzulegen. Das ist mit dem Fleischkonsum heutzutage nicht zu vergleichen und hatte vor allem Hintergründe des Überlebens in kargen Zeiten. Fleisch war Luxus und etwas dessen Wert man zu schätzen wusste.

Nicht so wie heute wo Fleischkonsum zum Alltag gehört und wo auch das Schlachten nichts heiliges und demütiges mehr hat sondern zu einem grossen Teil in den Händen einer unmenschlichen, eiskalten Industrie liegt die jedweden Bezug zu einem respektvollen Leben des Tieres verloren hat.

Doch wenden wir uns erfreulicheren Dingen zu, denn auch als Schneemond kennt man den Novembermond. Der November brachte den Einzug des Winters und dieser ist heute, vor allem in unseren Regionen die mit vom Wintertourismus leben, durchaus eine willkommene Sache (auch wenn Autofahrer hier sicher nicht alle mit übereinstimmen). Wintersportorte frohlocken und der erste Schnee wandelt auch so manches Erwachsenenherz wieder in das eines kleinen Kindes. Das sanfte Glitzern des weissen Wunders gepaart mit seiner schalldämmenden Eigenschaft sorgt für tiefen, inneren Frieden, so man sich darauf einlässt.

Natürlich hat auch dies leider auch seine Schattenseiten für manch Tier und manchen Menschen, aber noch bestimmt der Winter mit den Rhythmus in unseren Breiten und seine Kraft gehört zum Herzschlag der vier Jahreszeiten. In Licht und Schatten…

Wer dem „Supermond“ rituell begegnen möchte, der sollte dies etwas meditativer und nachdenklicher angehen. Es ist ein Mond der Stille und sein Bezug zum Monat lässt über Themen wie „Transformation“ und „Opfer“ nachdenken.

„Opfer“? Wird jetzt so mancher denken und, den nicht mit dem Hexentum vertrauten, eisige Schauer über den Rücken jagen. Doch es ist ein Thema das heute aktueller ist denn je. Denn Opfer zu bringen heisst in der heutigen Zeit oft nichts anderes als zugunsten einer grösseren, wichtigeren Sache auf seine Bequemlichkeit zu verzichten und den „Finger aus dem Hintern“ zu nehmen, wie man so schön sagt.

Denn hier, wo es uns noch ziemlich gut geht wenn man es mit dem Rest der Welt vergleicht, ist Zeit ein wertvolles Gut und wenn man den Mantras der meisten Menschen glaubt (und ich zähle mich hier kleinlaut ein wenig dazu), so hat kaum einer genug von ihr.

Aber wenn wir „den Göttern“ Zeit opfern, wenn wir sie nutzen um zu meditieren, uns fortzubilden, um zu lesen, Sichtweisen zu überdenken oder sie in anderen ehren in dem wir mit Freunden und Familie Zeit verbringen, dann ist dies unglaublich nährend und führt automatisch zu einem weiteren Punkt der im Novembermond verborgen liegt: Transformation.

Denn dieses Opfer ist ein Geschenk an uns selbst und die Umwelt. Wir lassen alte Verhaltens- und Denkweisen hinter uns, um uns auf Neues zu fokussieren. Wir kommen an. In uns und in der Welt, übernehmen Verantwortung und gewinnen auf allen Ebenen dazu.

Es ist noch eine energetische Zeit der Stille, im November, und alle Signale stehen auf Rückzug. Und diesem Rückzug Zeit zu opfern, ihn zu zelebrieren und somit im Inneren einen Pol der Ruhe und einen Samen der Möglichkeiten für das kommende Jahr zu setzen, hat in unserer hektischen Zeit der gefühlten Überlastungen einen unschätzbaren Wert. Auch die Runen und/oder andere Orakel zu Rate zu ziehen ist hilfreiche Unterstützung, wenn wir ihr Flüstern dann auch hören und liebevoll interpretieren.

So wünsche ich Euch einen gesegneten „Supermond“ und Momente transformierender Ruhe und konstruktiver Gedanken. Fichtenharz und Erdrauch eignen sich gut für heilige Räucherungen und für Praktizierende wäre es ein guter Monat um die Innenwelten zu erforschen und mit Gebet und Segen den Kanal zum Göttlichen zu stärken.

In kalten, klaren Winternächten den Blick gegen den Himmel zu richten und sich vom Glanz der Sterne und vom tiefen Blau fluten zu lassen schenkt Momente der Demut und des Staunens vor der unendlichen Macht des Universums und der Fülle seiner unfassbaren und unzähligen Realitäten von deren Magie wir in Trancereisen und Traumwelten nur einen Bruchteil erfassen und verstehen. Auch wenn unsere Bewusstseinsfilter oft anderer Ansicht sind…

Bright Supermoon Blessings 😉

Und wie immer: wer Rechtschreib- oder Formfehler findet, der darf sie gerne behalten oder sammeln oder herzhaft darüber lachen. Denn lachen ist gut und gesund 😀