Der Gott

Das maskuline Prinip des Lebens und sein Ausdruck in der Welt!

Er ist ihr Geliebter. Der Gott des Tanzes und der Jagd. Der Freude und der göttlichen Ekstase. Der Vegetation und der Tierwelt. Das dynamisch männliche Prinzip. Auch er kennt viele Namen und unzählige Aspekte bis hin zum Wüter und Zerstörer. Mit dem allmächtigen Gott der Bibel hat er nicht viel gemeinsam obwohl dieser – man glaubt es kaum – auch einmal als kleiner Stammesgott seine grosse Karriere begonnen hatte.

Als gehörntem Gott der Tiere – Cernunnos – durfte ich ihm schon einmal direkt während meiner privaten Initiation begegnen: ein Ereignis das mich auf ewig prägen wird. Doch ahnenbedingt trat er auch schon als Wotan oder Freyr in mein Leben, obwohl letzter und Cernunnos so verschieden nicht sind, kann ich Euch verraten.

Nach meiner Freya-Dedication 2003 machte ich starke Erfahrungen mit Frey so das ich mich ein Jahr später auch mit ihm in einem Ritual verband. Damals interpretierte ich das so, das wenn einen eine Gottheit, ein manifestierter Lebensaspekt ruft und man den Ruf annimmt – das ganze Pantheon quasi mitgeliefert wird. Ein Umstand dem ich viele interessante und mystische Momente verdanke. Heute sehe ich es ein wenig anders, nämlich das man das weibliche Prinzip nicht ohne das Männliche aktivieren kann, wenn man nach einem guten Zusammespiel der Kräfte strebt. Eine Erfahrung die über die letzten Jahre besonders wichtig und wertvoll wurde.

Aber weiter mit einigen Gottheiten:

Pan – der schalkhafte Flötenspieler, Donar – der gerechte Donnergott, Dionysos – der wilde Gott des Rausches und der Ekstase, Lugh – der keltische Sonnengott, Osiris – göttlicher Bruder der Isis, …..auch hier kann man ewig fortfahren, forschen, meditieren und erfahren.

Dian-Y-Glas, der blaue Gott ist wohl weniger bekannt in traditionellen Wicca-Kreisen und dennoch ist er als erster männlicher Aspekt im Feen-Schöpfungsmythos ein Gott voller Wunder und der Mystik. Sehr männlich und doch noch mit femininen Zügen verwundert es nicht, das er stark an die androgynen Götter erinnert und Parallelen zum Gott Shiva aufweist.

Viel Ungerechtigkeit widerfuhr einigen der alten Götter aus kirchlicher Anst vor ihren starken animalischen Trieben und Aspekten zu denen auch die Sexualität und der fruchtbare Ausdruck zählen. Ihre Attribute wurden vom Christentum vereinnahmt und für die Darstellung ihres Höllenfürsten missbraucht. Auch mit dem offensichtlichen Hintergedanken, die Götter des Heidentums zu diskreditieren. Die Hörner der klassischen Fruchtbarkeitsgötter zum Beispiel zieren nun des christlichen Teufels Haupt. Pans Ziegenfüsse ebenso.

Da vergeht selbst dem lüsternen Schabernacktreiber das Flötenspiel. Aber ihre Geschichte endet nie und die alten Götter werden auf ewig weitertanzen und die pure Lust am Leben verkörpern. Zu Flötenmusik ebenso wie zu modernem Trance- und Tribal. Ihre Legenden und Ursprünge zu erforschen ist eine spannende Sache und nicht selten wird man den Kopf schütteln müssen über die ungerechtfertigte Dämonisierung die vielen von ihnen wiederfuhr. Die Götter sind Teil unserer Geschichte und sie sind immer noch unter uns, können kontaktiert, evoziert und invoziert werden. Oder wir erfahren Sie in bewusstseinserweiterten Zuständen und heissen sie in unserem Leben willkommen. Vorsicht jedoch vor so manch archaischer Kraft.

Wie auch bei den Göttinnen, sollte man sich erst genauestens über jene Energien/Gottformen erkundigen mit denen man arbeitet. Wotan anzurufen kann beispielsweise eine sehr intensive Eigendynamik entwickeln, ist er doch nicht nur Schamane, Heiler und Suchender, sondern auch der wütende Anführer der legendären wilden Jagd. Und auch ein Dionysos kann Dir nicht nur eine hemmungslose Liebesnacht bescheren, sondern auch ein böses Erwachen aus einem unterschätzten Rausch in welchem man in der Leidenschaft den Kopf verlor und vielleicht nicht so aufpasste, wie man es in der heutigen Zeit eigentlich sollte. Dennoch ist es ein wunderbarer Tanz mit den göttlichen Kräften, der inspirierend, stärkend und sehr lustvoll sein kann. Und auch die liebevolle Seite des Gottes sollte man wieder entdecken, denn auch Kämpfer können zärtlich sein.

(Quelle Bild: „Frey“ aus dem grossartigen „Germanischen Götterorakel“ von Voenix. Erhältlich im Zwischenwelt Online Shop)